Kick-Off Veranstaltung der steirischen Kinder-HTL
Naturwissenschaftliches und technisches Basiswissen sind Grundvoraussetzungen des alltäglichen Lebens und somit ein wesentlicher Bestandteil unserer Gesellschaft. Damit verbunden, ist es notwendig diese Kompetenzen so früh als möglich in die schulische Laufbahn von Kindern einzubringen. Dies gelingt wohl am effizientesten, wenn die natürliche Neugierde von 6 bis 10-Jährigen genutzt wird, um die Freude und Begeisterung an Naturwissenschaft und Technik zu fördern und zu stärken. Dies ist der Ausgangspunkt für den Start eines wahrlich spannenden Projekts gewesen.
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Wie und in welchem Rahmen können nachhaltig technische bzw. naturwissenschaftliche Basiskompetenzen bereits in der Primarstufe verstärkt vermittelt werden?
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Was kann dazu beitragen, den Mädchenanteil an technischen Schulen zu steigern?
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Wie kann das Ziel, Arbeitskräfte mit fundierten technischen/naturwissenschaftlichen Grundkenntnissen auszubilden, erreicht werden?
Die Beantwortung dieser Fragen hat zu einer Vernetzung der steirischen HTLs mit den steirischen Volksschulen geführt. Um die Ideen, die entwickelt worden sind, in die Praxis umzusetzen, ist das Kooperationsprojekt ‚steirische Kinder-HTL' ins Leben gerufen worden.
Ein Projekt von so einer Größenordnung lässt sich ohne Partner aus Wirtschaft und Industrie nicht realisieren. Eine intensive Planungsphase hat zu einer sehr produktiven Projektpartnerschaft zwischen den steirischen HTLs, dem Landesschulrat Steiermark, der Pädagogischen Hochschule Steiermark, der Industriellenvereinigung Steiermark, der Sparte Industrie der Wirtschaftskammer Steiermark und der Stadt Graz geführt. Die finanzielle Unterstützung durch die genannten Projektpartner sowie dem Land Steiermark und dem Sponsoring diverser Firmen hat den Start des Kooperationsprojektes ‚steirische Kinder-HTL' im Herbst 2015 an 16 ausgewählten Volksschulstandorten quer durch die Steiermark ermöglicht. In Zahlen bedeutet dies konkret, dass im heurigen Schuljahr knapp 2400 Volksschüler und Volksschülerinnen am Projekt teilnehmen. In den nächsten Jahren wird dies schrittweise ausgebaut, um langfristig sicherzustellen, dass die Projektziele nachhaltig umgesetzt werden. Diese Nachhaltigkeit wird durch die Begleitung und Unterstützung von Volksschulkollegen und -kolleginnen, bei der Planung ihres Unterrichts verstärkt NAWI- und Technikkompetenzen einzubauen, zusätzlich gefördert.
Mag.a Ursula Lackner
Die Kinder-HTL ist eine Art Frühförderung bei der Bildungs- und Berufsorientierung und damit sehr wertvoll. Denn Bildungs- und Berufsorientierung bedeutet ja nicht bloß, Kindern und Jugendlichen einfach nur zu zeigen und zu sagen, welche Tätigkeitsfelder es gibt und welche beruflichen Möglichkeiten sie haben. Es gilt, möglichst früh Interessen, Stärken und Talente auszumachen. Die beste Qualifikation für einen Beruf ist neben der Ausbildung die Freude an der Arbeit. Schließlich gilt: Das, was ich gerne mach, mache ich gut. Und das was ich gut kann, mache ich gerne.
Das setzt aber voraus, dass ich weiß, was es alles gibt. Bei der Kinder-HTL können Volksschulkinder selbst ihr Interesse an und ihr Talent für Naturwissenschaft und Technik auf die Probe stellen. Diese Möglichkeit ist vor allem für Mädchen wichtig, damit sie leichter jene Barrieren überwinden, die Rollenbilder erzeugen. Denn dass Frauen in technischen Berufen eine Bereicherung sind, sagen auch die Unternehmen.