BLUBLU – sicheres und richtiges Schwimmenlernen von Anfang an
Das Erlernen der Schwimmfähigkeit ist ein großer Schritt für die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft, aber auch ein sehr wichtiger und sinnvoller auf ihrem langen Weg in ein sicheres und gesundes Erwachsenwerden. Neben der Schulung der eigenen Körperwahrnehmung zur besseren Koordinationsfähigkeit, dem räumlichen Vorstellungsvermögen, der Orientierungsfähigkeit, der Selbstständigkeit und der Einteilung der eigenen Kräfte ist es auch vor allem eines - der beste Schutz vor dem Ertrinken. Darüber hinaus ist das Schwimmen eine ideale Bewegungs- bzw. Sportart, welche man saisonunabhängig und kostengünstig ausüben kann.
Eine meist erst spät erlernte Schwimmfähigkeit, gepaart mit der Angst vor dem vielleicht „noch fremden Medium Wasser" und einer daraus bedingten Stresssituation führt unweigerlich zu einem entsprechendem Fehlverhalten von Kindern und damit leider immer häufiger zu schweren Badeunfällen.
Um diesen Unfällen vorzubeugen, startete die AUVA Landesstelle Graz das kostenlose Präventionsprojekt „BLUBLU - Schwimmen mit Sicherheit" in steirischen Kindergärten. Die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt AUVA ist Österreichs größter gesetzlicher Unfallversicherungsträger und versichert Kindergartenkinder im verpflichtenden Kindergartenjahr beitragsfrei.
„Mit dem Auftakt des BLUBLU-Präventionsprojektes im Kindergarten des LKH-Univ. Klinikum Graz setzen wir ein wichtiges Zeichen: 2015 sind in Österreich drei Kinder ertrunken, 88 Kinder und Jugendliche wurden nach Badeunfällen hier am Klinikum behandelt, acht davon mussten sogar stationär aufgenommen werden. Uns wird mit jedem einzelnen Badeunfall vor Augen geführt, wie wichtig es ist, dass Kinder das richtige Verhalten im Schwimmbad und vor allem das Schwimmen erlernen. Mit der Bärenburg haben wir am Klinikum seit 2008 ein Kindersicherheitshaus, in dem Kinder lernen, Gefahrenmomente im Haushalt, beim Spiel und beim Sport zu erkennen und entsprechend entgegenzuwirken", so Mag. Gebhard Falzberger, Betriebsdirektor LKH-Univ. Klinikum Graz.
„Sicherheitserziehung umfasst alle pädagogischen Maßnahmen, die Kinder und Jugendliche befähigen, mit Gefahren umzugehen und sich für Unfallverhütung einzusetzen. Als Österreichs größter Unfallversicherungsträger liegen uns die Sicherheit und die Gesundheit der jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft besonders am Herzen", so der Direktor der AUVA-Landesstelle Graz, Dr. Hannes Weißenbacher.
„Ein Indikator für den Bedarf aber auch für die inhaltliche Qualität ist die enorme Nachfrage der Kindergärten nach einem ersten Pilotdurchlauf des Projektes im Jahr 2015. Dabei wurden 1000 Kursplätze angeboten. Innerhalb einer Woche wurden 1200 Kindergartenkinder angemeldet. Nach vier Wochen betrug der Stand der Anmeldungen über 2700 Kindergartenkinder", so Weißenbacher weiter.
Aus diesem Grund werden nun gemeinsam mit den Ressorts „Bildung und Gesellschaft" sowie „Sport" des Landes Steiermark weitere 1.000 Kursplätze für das Kindergartenjahr 2016/2017, aber auch vorausschauend für 2017/2018 angeboten.
Mit der so genannten „BLUBLU - Sicherheitsshow" werden die Kinder direkt im Kindergarten, in vertrauter Umgebung, auf Gefahren im Zusammenhang mit „offenem Wasser" aufmerksam gemacht. Im Rahmen einer unterhaltsamen und spannenden Show werden die für das Erlernen der Schwimmfähigkeit relevanten motorischen Fertigkeiten der Kinder frühzeitig gefördert.
Mittels des eigens entwickelten Trockentrainingsgerätes, so genannter „BLUBLU - Sicherheitstafeln", dem überdimensional großen „BLUBLU - Sicherheitspuzzle" und einem „BLUBLU - Malbuch", schulen entsprechend ausgebildete und erfahrene Trainerinnen und Trainer die Kindergartenkinder spielerisch und nachhaltig. So soll ihnen das richtige und sicherere Verhalten im, auf und neben dem Wasser mit auf ihrem Weg gegeben werden.
„Als steirischen Sportlandesrat ist es mir ein großes Anliegen, unsere Kinder und Jugendlichen zu mehr Sport und Bewegung zu animieren. Ich unterstütze daher gerne dieses vorbildhafte Präventionsprojekt, da unsere jungen Mitbürgerinnen und Mitbürgern dabei richtig und sicher schwimmen lernen und über die zahlreichen Gefahren im und am Wasser professionell informiert werden", so Landesrat Anton Lang.
„Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass der Kindergarten schon längst keine reine Spiel- und Betreuungsstätte mehr ist. Vielmehr stellt er eine Bildungseinrichtung dar, in der Kinder das Fundament für ihren weiteren Lebensweg bauen. Das betrifft eben nicht nur geistige und soziale Kompetenzen, sondern auch motorische", betont Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft - und ergänzt: „Diese Trainings können Leben retten!"