Feinstaub, Lärm, Gesundheit - Umweltlandesrat Anton Lang fordert Verkaufsstopp für Feuerwerksartikel an unbefugte Privatpersonen!
Alle Jahre wieder bescheren uns die Silvesternacht und schon die Zeit davor massive Überschreitungen der Feinstaubwerte in den steirischen Ballungsräumen, die sich über mehrere Tage hinziehen. Besonders betroffen ist auch heuer der Raum Graz, wo es seit Jahreswechsel bereits 5 Tage mit Überschreitungen gab. Diese Überschreitungen sind hausgemacht und belasten die Feinstaubbilanz des gesamten Jahres, wenn es um die Einhaltung der erlaubten EU-Grenzwerte und Überschreitungstage geht. Diese Tage müssen durch kostenintensive und verkehrsbeschränkende Maßnahmen aus dem steirischen Luftreinhalteprogramm wie z. B. den Ausbau des Öffentlichen Verkehrs, dem Ausbau der Fernwärme oder die Förderung von E-Mobilität und E-Carsharing wieder hereingebracht werden. Dafür müssen jährlich Millionen aufgebracht werden.
"Das geltende Bundesgesetz (Pyrotechnikgesetz), wonach in Ortsgebieten Feuerwerke und Knaller, wie sie zu Silvester verschossen werden, de facto verboten sind, erweist sich hier leider als zahnlos und in der Praxis nicht vollziehbar. Die Exekutive trifft hier keine Schuld, da es schier unmöglich ist, jeder einzelnen Rakete nachzugehen", so Umweltlandesrat Anton Lang.
Aber nicht nur der Feinstaub sondern vor allem auch der Lärm durch die Silvesterknallerei stellt eine besondere Belastung für Mensch und Tier dar. Besonders betroffen sind Babys und Kleinkinder sowie ältere Menschen, aber auch Haus- und Wildtiere, die bei dem Lärm besonders panisch reagieren.
Eine Lösung dieser Problematik sieht Umweltlandesrat Anton Lang nur in einem gesetzlich verankerten generellen Verkaufsstopp von Feuerwerkskörpern an nicht befugte Privatpersonen und eine Einschränkung der Feuerwerke pro Gemeinde. „Ich möchte keinesfalls die Freude der Menschen zum Jahreswechsel schmälern. Der unkontrollierten Knallerei muss aber Einhalt geboten werden", so Lang, der betont: "Des einen Freud, des anderen Leid! Zu Silvester ist das Leid jedoch unverhältnismäßig stark zu Lasten der Umwelt, der Gesundheit verteilt! Die Menge derjenigen, die sich erfreuen, steht hier in keiner Relation zur Anzahl der Leidtragenden. Ich fordere daher den Bund auf, den Verkauf von Feuerwerksartikel an nicht befugte Privatpersonen zu stoppen!" Und weiter: „Was beim Osterfeuer funktioniert, das muss auch zu Silvester greifen! Ein Feuerwerk pro Gemeinde und mit der Gemeinde als Veranstalter und durch befugten Pyrotechniker sollte reichen, um in fröhlicher Stimmung den Jahreswechsel zu feiern."
Ein Verkaufsstopp für unbefugte Privatpersonen enthält auch einen wesentlichen Sicherheitsaspekt, vor allem für junge Menschen, bei denen es immer wieder zu schweren Unfällen durch unsachgemäße Handhabung der Feuerwerkskörper kommt.