„US-Ausstieg aus Klimaschutzabkommen ist eine umweltpolitische Katastrophe“
Scharfe Kritik am Ausstieg der USA aus dem Welt-Klimaschutzabkommen übt auch der steirische Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Anton Lang: „Klimaschutz ist eine globale Aufgabe. Wir alle auf unserer Erde müssen gemeinsam daran arbeiten, damit unser Planet auch für kommende Generationen lebenswert bleibt. Aus diesem Grund kann der Ausstieg der Supermacht USA nur als umweltpolitische Katastrophe bezeichnet werden." Die Regierungsparteien SPÖ und ÖVP werden dieses wichtige Thema daher in der nächsten Landtagssitzung ausführlich behandeln.
Unser Klima ändert sich. Das ist längst keine wissenschaftliche Theorie mehr, der Klimawandel ist bereits spürbar. Wir alle merken das. Rückgang der Gletscherflächen, abnehmende Schneesicherheit, zunehmende Intensität und Häufigkeit von Starkregenereignissen, vermehrt auftretende Hitzetage und Hitzeperioden, Murenabgänge, Überschwemmungen nehmen an Häufigkeit zu und verursachen massive Schäden. „Die Klimaerwärmung ist kein Zukunftsszenario mehr - sie ist bereits Realität. Die Signale sind deutlich, der Klimawandel ist längst angekommen", so der steirische Umwelt- und Klimaschutzlandesrat Anton Lang. Der Klimawandel mache deshalb entsprechende Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Reduktion der Treibhausgasemissionen auf der ganzen Welt erforderlich. Dass nun mit den USA eine ökonomische Supermacht aus dem Welt-Klimaschutzabkommen aussteige, ist für Lang eine „umweltpolitische Katastrophe". Und Lang weiter: „Der historische Durchbruch bei der Konferenz in Paris darf aber jetzt keinesfalls rückgängig gemacht werden. Alle anderen, verantwortungsvollen Nationen dieser Erde müssen auch weiterhin ihrer Verantwortung nachkommen und sich mit aller Kraft für den Klimaschutz einsetzen." Es geht schließlich darum, dass auch für unsere nachfolgenden Generationen ein lebenswerter Planet erhalten wird", so Lang, der hofft, dass sich Amerika besinnt, und doch noch auf einen solidarischen Weg mit der Weltgemeinschaft zurückkehrt.
Der Klimawandel erfordere grundsätzlich ein Umdenken und Veränderungen in vielen Lebensbereichen. „Er erfordert aber auch oder vor allem Anpassung", so Lang. Denn trotz aller Zielsetzungen und Bekenntnisse auf internationaler Ebene und trotz aller bereits umgesetzten bzw. eingeleiteten Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgase werde sich das Klima verändern und darauf müsse man vorbereitet sein. „Ich möchte jedoch kein Katastrophen-, kein Weltuntergangsszenario vermitteln - nein, im Gegenteil: Die Steiermark ist jedenfalls vorbereitet", betont Lang.
Das Land Steiermark ist sich seiner Verantwortung bewusst und mit der Umsetzung des Klimaschutzplans Steiermark laut dem aktuellen Klimaschutzbericht des Bundes auf bestem Weg, das EU-Klimaziel für das Jahr 2020 - nämlich die Senkung der Treibhausgasemissionen bis 2020 um 16% - zu erreichen. „Hervorheben möchte ich hier besonders die Maßnahmen zur Energieeffizienz, den Ausbau der Erneuerbaren Energien und ganz besonders unsere Offensiven im Bereich der Mobilität - und hier vor allem im Öffentlichen Verkehr. Nicht zu vergessen auch die Chancen, die sich aus dieser Entwicklung in Richtung Erneuerbare Energien und neue Technologien für unsere steirische Wirtschaft ergeben. Die Steiermark ist hier im internationalen Spitzenfeld", betont der Landesrat. Und weiter: „Mit der Neuausrichtung unserer Klima- und Energiestrategie stellen wir noch heuer die Weichen zur Zielerreichung bis 2030. Mit der Klimawandelanpassungsstrategie sind wir auf Veränderungen vorbereitet. Wenn wir nicht noch mehr tun, dann wird es bis zur Jahrhundertwende in der Steiermark im Schnitt um 4 Grad wärmer. Dann haben wir in etwa ein Klima wie derzeit in der Region zwischen Rom und Florenz."
Die neuesten Treibhausgasdaten für die Steiermark würden zeigen, dass das Land auf dem richtigen Weg sei. „Die Erreichung des EU-2020-Zieles, nämlich die Reduktion der Treibhausgase um 16%, ist für die Steiermark erreichbar. Schwieriger gestaltet sich die zukünftige Entwicklung. Da gilt es, noch mehr zu tun, damit der Weg zu einer klimaneutralen Steiermark eingeschlagen werden kann." Und Lang abschließend: „Ob Hitzesommer wie im Jahr 2003 zur Regel werden, das liegt ganz allein in unseren Händen. Wir müssen dazu aber weltweit an einem Strang ziehen!"