Katastrophenschäden an Landesstraßen im Bezirk Liezen bei rund sieben Millionen Euro
Nach den Unwetterereignissen des ersten August-Wochenendes läuft die Behebung der Schäden am steirischen Landesstraßennetz nach wie vor auf Hochtouren. Verkehrslandesrat Anton Lang machte sich gestern persönlich von der am schwersten in Mitleidenschaft gezogenen Sölkpaßstraße im Bezirk Liezen ein Bild.
Die Zahlen sprechen für sich: In den letzten Wochen hat der Straßenerhaltungsdienst für die Behebung von Schäden an den Landesstraßen in den hauptbetroffenen Bezirken Liezen, Murtal und Murau ca. 45.000 Arbeitsstunden und 7.500 Gerätestunden aufgewendet. Bis dato wurden rd. 150.000 to Erdmaterial aus Vermurungen, Rutschungen, etc. abtransportiert. Des Weiteren wurden zur Sicherung von Landesstraßen rd. 20.000 to Wasserbausteine und rund 1.500 m² Murgangsbarrieren verbaut.
In Kooperation mit den zuständigen Bezirkshauptmannschaften, der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) sowie dem Bundesheer konnten bisher mit Ausnahme der L 704, Sölkpaßstraße, und einem Teil der L 514, Hocheggerstraße - Bereich Oberzeiring - Lachtal, alle Verkehrsverbindungen zumindest halbseitig wiederhergestellt werden.
Derzeit geht der Straßenerhaltungsdienst von insgesamt maximal 22 Millionen Euro an Schäden bedingt durch die Unwetterereignisse des ersten August-Wochenendes im Bereich der steirischen Landesstraßen aus, wobei für den Bezirk Liezen Kosten von rund sieben Millionen Euro geschätzt sind.
Am schwersten getroffen hat es die L 704 im Bereich der Gemeinde Sölk. Komplette Straßenstücke wurden weggerissen, nur Schritt für Schritt konnte das Schadensausmaß von den Gutachtern und Geologen festgestellt werden.
Landesrat Anton Lang war gestern gemeinsam mit Bundesrat Mario Lindner, Bezirkshauptmann Dr. Josef Dick und dem Leiter der Fachabteilung Straßenerhaltungsdienst Karl Lautner in der Sölk und zeigt sich beeindruckt: „Es ist immer wieder unvorstellbar, mit welcher Gewalt die Natur zuschlagen kann. Solch ein Schadensausmaß liegt fernab jeder Vorstellungskraft. Gleichzeitig ist es bemerkenswert, welche großartigen Leistungen hier bereits wieder für eine rasche Wiederherstellung der Straße aufgebracht wurden. Ich darf an dieser Stelle erneut meinen persönlichen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den unterschiedlichen Stellen ausdrücken!"
Die Sofortmaßnahmen zur Befahrbarkeit der Landesstraße bis zum Ortsteil St. Nikolai konnten seit Anfang August großteils schon fertiggestellt werden. Im Bereich, in dem die Landesstraße weggerissen wurde (auch die Druckrohrleitungen, Energieversorgung, etc.), arbeitet die Wildbach- und Lawinenverbauung derzeit an einer Verlegung des Baches und an Ufersicherungen. Parallel dazu ist es das Ziel der Landesstraßenverwaltung, die Landesstraße provisorisch wiederherzustellen. Dabei wird versucht, das gesamte Geschiebematerial der Gemeinde Sölk und der Landesstraßenverwaltung für die Schüttarbeiten (Dammschüttungen) im Bereich der Landesstraßen wiederzuverwenden. Sobald die Schotterstraße fertiggestellt ist, kann mit den weiteren Sicherungs- und Wiederherstellungsarbeiten der Landesstraße Richtung Bezirk Murau begonnen werden.
Es ist geplant, die Arbeiten zur Wiederherstellung der Sölkpaßstraße im Jahr 2017 so lange wie es die Wetterverhältnisse zulassen, weiterzuführen. Eine dauerhafte Wiederherstellung wird bis Mitte/Ende 2018 andauern. Die Schätzkosten dafür belaufen sich derzeit auf rund 4,5 Mio. Euro.
Die Aufräum- und Sicherungsarbeiten für die B 75, Glattjochstraße, in der Gemeinde Irdning- Donnersbach sind weiterhin in vollem Gang. Die ganztätige Befahrbarkeit, zumindest halbseitig, für den Ortsteil Donnersbachwald ist bereits seit 30. August 2017 wiederhergestellt. Die Fertigstellung aller Aufräumarbeiten wird voraussichtlich Ende Oktober 2017 erfolgen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 2,7 Mio. Euro.
7. September 2017