Budget-Entwurf für 2018: Die Steiermark bleibt auf Kurs - Investitionen in Zukunftsfelder
In der heutigen Sitzung des Landtags Steiermark hielt der neue steirische Finanzlandesrat Anton Lang seine erste Budgetrede.
Der Budget-Entwurf, der in der Vorwoche bereits in der Landesregierung einstimmige Zustimmung fand, wird nun dem Finanzausschuss des Landtages zugewiesen. Dort wird auch die Stellungnahme des Landesrechnungshofes zur Wirkungsorientierung behandelt. Nach Behandlung im Finanzausschuss soll der Budget-Entwurf dann am 12. Dezember im Rahmen der traditionellen Budgetdebatte im Landtag beschlossen werden.
- 10. Oktober: Darlegung des Budgets und Budgetrede des Finanzlandesrates
- 5. Dezember: Finanzausschuss
- 12. Dezember: Beschluss Budget und Anpassung des Landesfinanzrahmens 2018 bis 2021 im Landtag Steiermark - Budgetdebatte
„Das Maastricht-Defizit im Kernhaushalt konnte von 305,8 Mio. Euro im Vorjahr auf nunmehr 218,9 Mio. Euro gesenkt werden", so Finanzlandesrat Anton Lang. Die Landesregierung halte somit am beschlossenen Konsolidierungskurs und in weiterer Folge an der mittelfristigen Finanzplanung fest. „Erklärtes Ziel der Landesregierung bleibt es, den Stabilitätspakt 2020 durch eine schrittweise Absenkung des Maastricht-Defizites wieder einzuhalten", so Lang.
Auch Landesrat Christopher Drexler zeigt sich erfreut über den Budget-Beschluss in der Regierung und die vorangegangenen konstruktiven Verhandlungen. „Mit dem Landesbudget 2018 ist es gelungen, wesentliche politische Ziele unterzubringen. So bin ich sehr glücklich, dass die Aufstockung des Personals in den Pflegeheimen ebenso berücksichtigt werden konnte wie die anstehenden Investitionen im Bereich der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft mbH."
Einnahmen von 5,459 Mrd. Euro (2017: 5,319 Mrd. Euro) stehen Ausgaben von 5,796 Mrd. Euro (2017: 5,733 Mrd. Euro) gegenüber. Der Schuldenstand steigt auf nunmehr 5,18 Mrd. Euro (Vorjahr 4,91 Mrd. Euro). Die Schuldenentwicklung konnte abgeflacht werden. Ein Budget-Risiko für das Jahr 2018 stellt laut Lang die beschlossene Abschaffung des Pflegeregresses (Vermögenszugriff) dar. Dazu werden die Länder die vom Bund zugesicherte vollständige Kompensation der Einnahmenausfälle einfordern.
„Wir können und wollen das Land auf keinen Fall zu Tode sparen, Investitionen in wichtige Zukunftsfelder, welche die Steiermark weiter nach vorne bringen, wird es daher auch künftig geben. Der Investitionskurs des Landes Steiermark wirkt sich schließlich auch positiv auf den Arbeitsmarkt aus. So sank im September die Zahl der Arbeitslosen in der Steiermark gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um deutliche 10,8%", betont der Finanzlandesrat.
Die Schwerpunkte der einzelnen Regierungsbüros:
LH Hermann Schützenhöfer:
Gemeinden, Volkskultur, Organisation & Informationstechnik, Zentrale Dienste
Arbeit für die Steiermark hat Vorrang
Arbeit für die Steiermark wird auch im nächsten Jahr von zentraler Bedeutung sein. Die Arbeitslosenzahlen in den steirischen Bezirken sinken, das heißt wir sind auf dem richtigen Weg, aber es gibt noch viel zu tun. Genügend und vor allem gute Arbeitsplätze in allen Regionen sind das erklärte Ziel, denn Sicherheit und Freiheit, soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit, all das kann es nur geben, wenn die Steirerinnen und Steirer Arbeit haben.
Diesem Credo folgend liegen die Schwerpunkte im Budget 2018 im Ausbau von kommunaler Infrastruktur und der Anbindung der Regionen an die Datenautobahnen. Ultraschnelles Internet ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit für Wachstum, Fortschritt und den damit verbundenen Arbeitsplätzen. Neben dem Breitbandausbau wird auch weiterhin verstärkt in eine bessere Kinderbetreuungs- und Bildungsinfrastruktur investiert, denn nur so können allen Steirerinnen und Steirern, egal ob sie am Land, oder in der Stadt wohnen, dieselben Chancen für eine gute Zukunft geboten werden. Darüber hinaus wird auch den Zukunftsfeldern Forschung und Entwicklung sowie der Digitalisierung eine entsprechende Priorität eingeräumt.
In einem Land, das seit jeher Innovation und Tradition miteinander verbindet, nimmt die Volkskultur eine besondere Stellung ein. Nicht das Bewahren der Asche, sondern das Hüten des Feuers steht im Mittelpunkt der vielfältigen Projekte. Eine zentrale Rolle in der Umsetzung der Projekte nehmen dabei auch im vorliegenden Budgetzeitraum die volkskulturellen Verbände und Vereine ein. Anlässlich des 175. Geburtstages und 100.
Todestages von Peter Rosegger wird das Land Steiermark dem großen steirischen Heimatdichter im Jahr 2018 eine Vielzahl an Veranstaltungen und Ausstellungen widmen, um Peter Rosegger und sein Wirken nachhaltig im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Sparsamkeit und höchste Effizienz sind die tragenden Säulen des Budgets und damit die Grundlage für eine gute Zukunft.
LH-Stv. Michael Schickhofer:
Gemeinden, Regionen, Sicherheit, Beteiligungen
Kräfte bündeln - Regionen stärken
Wir unterstützen die Entwicklung der besten Industrie- und Gewerbestandorte des Landes - 30 Millionen Quadratmeter - und entwickeln regional abgestimmte Infrastruktur- und Mobilitätsangebote. Arbeiten in pendelfähiger Distanz in der Heimatregion - das ist die Grundvoraussetzung für eine starke und lebenswerte Steiermark.
Leitprojekte wie das Zentrum am Berg, die Investitionen in die Stahlindustrie in der Obersteiermark, die Entwicklung der neuen Bahnhofsareale in der Südweststeiermark entlang der Koralmbahn, die Investitionen auf den ÖDK Flächen in Voitsberg und an der Achse Weiz - Gleisdorf sichern der Steiermark für die kommenden Jahrzehnte Arbeit und Wohlstand.
Wir treiben den Ausbau des Daten - Highways gemeinsam mit der Energie Steiermark in allen Regionen voran. Mit dem Steiermärkischen Landes- und Regionalentwicklungsgesetz bekommen die steirischen Regionen künftig pro Jahr 12 Millionen Euro für interkommunale Projekte und zum Hebeln von EU- und Bundesförderungen.
Im Zentrum unserer Arbeit steht auch die Sicherheit der Steirerinnen und Steirer. Wir sind bei Einsatzorganisationen und Sicherheit gut aufgestellt. Die Schwerpunkte im Feuerwehrwesen sind die Fortführung der Sanierungs- und Erweiterungsarbeiten der Feuerwehr- und Zivilschutzschule Lebring, die Förderung der Errichtung von Rüsthäusern, sowie die Anschaffung von Feuerwehrtechnik.
Im Rettungswesen arbeiten wir an der Ausweitung des Hubschrauberrettungsdienstes auf die Nachtzeit samt erforderlicher Infrastruktur (3. Notarzthubschrauberstandort im Raum Leoben/St.Michael). Dadurch verbessern wir die notärztliche und rettungsdienstliche Versorgung der steirischen Bevölkerung auf dem Luftweg im Verbund mit dem bestehenden bodengebundenen System.
Wir bauen das digitale Funksystem (BOS) zu einer künftig flächendeckenden funktechnischen Abdeckung des Landesgebietes aus. Hinzu kommen die Förderung von Warn- und Alarmdiensten, sowie die finanzielle Vorsorge für den Betrieb von Landeswarnzentrale und Landeskatastrophenfunk.
LR Christopher Drexler:
Kultur, Gesundheit, Pflege, Personal
Investitionen für die Stmk. Krankenanstaltengesellschaft mbH gesichert
Mit dem Landesvoranschlag 2018 ist es wiederum gelungen sicherzustellen, dass die Mittel für die erforderlichen Investitionen im Bereich der Stmk. Krankenanstaltengesellschaft mbH bereitgestellt werden können.
Die im Vorjahr beschlossene Gehaltserhöhung für die Bediensteten im Pflegebereich (rd. 35 Mio. Euro Mehrkosten) konnte zum Teil durch ein sparsames Wirtschaften im Bereich des Unternehmens kompensiert und damit die Erhöhung des Gesellschafterzuschusses für den Betriebsabgang sehr gering gehalten werden.
Mehr Personal und ein neues Verrechnungsmodell für die stationäre Pflege
Die vor kurzem der Öffentlichkeit präsentierte Einigung mit dem Bündnis für gute Pflege im Hinblick auf ein neues Verrechnungsmodell für die stationäre Pflege beinhaltet unter anderem eine Aufstockung des Personals in den steirischen Pflegeheimen um insgesamt rund 800 Dienstposten bis zum Jahr 2020. Die nächste Ausbaustufe, die bereits im Dezember 2017 in Kraft treten wird (Mehrkosten von rd. 5 Mio. Euro für das Land Steiermark), konnte im Budget 2018 berücksichtigt werden.
Hinsichtlich des von Seiten des Bundes abgeschafften Vermögensregresses wird derzeit davon ausgegangen, dass die daraus resultierenden Mindereinnahmen für das Land und die Gemeinden zur Gänze vom Bund ausgeglichen werden.
Personalkostensteigerungen weiter geringhalten
An den geplanten Stellenreduktionen im Bereich der Landesverwaltung bis zum Jahr 2020 wird weiterhin festgehalten, wenngleich anzumerken ist, dass die dafür erforderlichen umfangreichen Aufgabenreduktionen und Verwaltungsvereinfachungen noch nicht im vollen Umfang umgesetzt werden konnten.
Stabilisierung im Kulturbereich
Sowohl für die Landesbeteiligungen im Kulturbereich (Universalmuseum Joanneum GmbH, Theaterholding Graz/Steiermark GmbH und steirischer herbst festival gmbh) als auch für die freie Szene kann budgetär eine Stabilisierung sichergestellt werden.
LR Barbara Eibinger-Miedl:
Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung
Die Budgets in diesem Ressort bleiben gegenüber 2017 stabil. Um die Position der Steiermark als Forschungsland Nummer eins zu festigen, wird die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft weiter gestärkt, beispielsweise im Forschungszentrum Silicon Austria Labs.
Ein wesentlicher Ressortschwerpunkt ist eine umfassende Digitalisierungsoffensive.
Im Wirtschaftsressort werden vor allem kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, die Chancen des digitalen Wandels zu nutzen. Die SFG fördert Qualifizierungsmaßnahmen und Investitionen von Unternehmen in die Digitalisierung. Zur Stärkung der Regionen werden regionale Nahversorgungsbetriebe gefördert. Außerdem wird der Breitbandausbau weiter vorangetrieben.
Im Wissenschaftsressort sollen steirische Hochschulen und Forschungseinrichtungen die Potenziale und Folgen der Digitalisierung umfassend untersuchen, um Chancen für die Steirerinnen und Steirer aufzuzeigen. Anlässlich des Peter Rosegger Jubiläumsjahres wird die Landesbibliothek Roseggers Nachlass in digitalisierter Form präsentieren.
Im Tourismusressort werden Gastronomie- und Hotelleriebetriebe sowie Tourismusverbände bei der Erschließung der digitalen Marktplätze der Zukunft gefördert. Neben der Bewusstseinsbildung geht es dabei etwa um Maßnahmen zur Verbesserung des Internetauftritts, aber auch um das Thema Cyber-Kriminalität. Die STG wird auch 2018 neue Angebote und regionsübergreifende Leitprodukte mit internationaler Relevanz entwickeln.
Im Europaressort werden steirische Schülerinnen und Schüler bei Reisen nach Brüssel, Straßburg und Luxemburg finanziell unterstützt. Für Lehrlinge werden Auslandspraktika bei Unternehmen in ganz Europa organisiert. In der Entwicklungszusammenarbeit stehen mehrjährige Regionalentwicklungskooperationen besonders im Fokus.
LR Doris Kampus:
Soziales, Arbeit und Integration
Schwerpunkte für 2018: Menschen mit Behinderung und Beschäftigung
Dieses Budget nimmt natürlich besonders Bedacht auf all jene Menschen, die es im Leben schwerer haben als andere. Rund 450 Millionen Euro sind daher für den Sozialbereich vorgesehen. Damit ist gewährleistet, dass die geplanten Schwerpunkte im Behindertenwesen und im Bereich Arbeit und Beschäftigung auch entsprechend umgesetzt werden können.
Das heißt: Ein Ausbau des Wohnangebotes für Menschen mit Behinderung, wie es der steirische Bedarfs- und Entwicklungsplan vorsieht. Das heißt aber auch größere Chancen für Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt. Und das heißt, bestmögliche Unterstützung für ältere Langzeitarbeitslose bei der Wiedereingliederung in das Berufsleben.
Zukunftsperspektive durch Beschäftigungs-Plus
Die Wirtschaftslage ist so gut wie schon lange nicht mehr, die Arbeitslosenrate sinkt kontinuierlich, besonders stark in unserem Bundesland. Dadurch verringert sich auch die Anzahl der Mindestsicherungsbezieher. Deshalb unterstützt das Ressort auch die Beschäftigungsoffensive des Landes der Sozialpartner und des AMS, weil sie den Menschen eine Zukunftsperspektive gibt.
Budget trägt soziale Handschrift
Die Sozialleistungen des Landes sind auch im nächsten Jahr in vollem Umfang abgesichert, sodass man mit Fug und Recht sagen kann: Dieses Budget trägt eine soziale Handschrift.
LR Ursula Lackner:
Bildung, Frauen Familie, Jugend
30 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer für die Schuleingangsphase
Um den Kindern den Wechsel vom Kindergarten in die Volksschule zu erleichtern, individualisierte Förderung sowohl von Kindern mit Aufholbedarf als auch von Begabten zu ermöglichen, stellt das Land auch in diesem Schuljahr 30 zusätzliche Lehrerinnen und Lehrer für die Schuleingangsphase bereit.
Stärkung der Ganztagsschulen
Das Land verdoppelt die Förderung für zusätzlich eingesetztes Freizeitpersonal in der Ganztagsschule: Pro Jahr und Gruppe stehen zusätzlich zur Personalförderung 9000 Euro zur Verfügung. Damit können Schülerinnen und Schüler in der GTS noch besser gefördert werden - nicht nur in Sachen Sport, Musik etc., sondern auch im Bereich des Sozialen Lernens, der Leseförderung und vieles mehr.
Zukunft.Bildung Steiermark
Für Jugendliche im Alter von 15 bis 18 Jahren ohne Schulabschluss gibt es nun in der ganzen Steiermark bedarfsorientierte Bildungsmaßnahmen - mit dem Ziel, ihnen den Anschluss innerhalb des (Schul-)Bildungssystems, den Einstieg in eine Lehrausbildung bzw. die Überführung in eine AMS-Maßnahme zu ermöglichen.
Bildungs- und Berufsorientierung (BBO)
Förderung für regionale Bildungs- und BerufskoordinatorInnen, um die bestmögliche BBO in den Regionen anzubieten; Förderungen von Initiativen in der BBO (zB BerufsfindungsbegleiterInnen) und von BBO-Messen, die gewissen Qualitätsstandards entsprechen
Schulsozialarbeit:
Schulsozialarbeit ist ein Erfolgsmodell und geht in der flächendeckenden Form ins dritte Schuljahr. Die Rückmeldungen sind sehr positiv. 63 SchulsozialarbeiterInnen kümmern sich rund 63.000 Stunden um SchülerInnen.
Ausbau der Kinderbildungs- und Betreuungseinrichtungen
9 Millionen Euro fließen im Jahr 2018 in den weiteren Ausbau des Kinderkrippen- und Kindergartenangebotes. Rund 6 Millionen Euro übernimmt der Bund (Fortsetzung der 15a-Vereinbarung), 3 Millionen Euro steuert das Land bei.
Leseoffensive
DigiBib: elektronisches Ausleihen von digitalen Medien rund in einem Drittel aller 200 öffentlichen Bibliotheken. „Bücherhelden. Lesen mehr als Worte" sensibilisiert auf vielfältige Weise die Zielgruppe der 0- bis 10-Jährigen bzw. in weiterer Folge deren Erwachsene für die Bedeutung des Lesens. www.bücherheldinnen.at gibt es Lesetipps und Leseanimation für Kinder sowie praktische lesepädagogische Tipps für Eltern. Lies-was-Wochen von Mitte April bis Ende Mai sowie der 2. Steirischen Vorlesetag am 9. Juni und das Bookolino-Festival im November stärken Bibliotheken als Orte der Begegnung. „Buchstart": frisch gebackenen Eltern erhalten von der örtlichen Bibliothek u.a. ein Kinderbuch zum Vorlesen, einen befristeten Gratis-Bibliothekszugang, mehrere Informationsmaterialien zum Thema für Eltern etc.
Initiative Erwachsenenbildung (IEB)
2018 startet die 3. Programmplanungsperiode (PPP). Die IEB, die aus den beiden Bereichen Basisbildung (BB) und Nachholen von Pflichtschulabschlüssen (PSA) besteht, wird von allen beteiligten Seiten als notwendiges und gut aufgesetztes Instrument beurteilt und ist auf vier Jahre ausgelegt. Rund 40.000 Menschen in der Steiermark benötigen Basisbildung und ebenso viele das Nachholen eines PSA.
Umsetzung der neuen steirischen Jugendstrategie
Absicherung der vielfältigen Fachstellen in der steirischen Jugendarbeit (Jugendinformation, Spielberatung, Prävention, Beteiligung, Demokratiebildung, ...), sowie der Kofinanzierung im Bereich der offenen Jugend(zentrums)arbeit; Weiterentwicklung des neuen Fördermodells für die verbandliche Jugendarbeit, der regionalen Koordinations- & Servicestellen „Regionales Jugendmanagement" - mit Blick auf die Umsetzung der neuen steirischen Jugendstrategie.
Fortsetzung der Qualitätsoffensive im Bereich der Frauen- und Mädchenberatungsstellen
Um den Zugang von Frauen und Mädchen zu qualitativ hochwertigen und niederschwelligen Beratungsstellen weiter zu verbessern, wird das Frauenressort den Ausbau und die Qualitätsoffensive im Bereich der Frauen- und Mädchenberatungsstellen weiter fortsetzen. Ergänzend dazu wird der Fokus auch 2018 auf Informationsaktivitäten im Rahmen einer Veranstaltungsreihe zu frauenrelevanten Themen liegen.
LR Anton Lang:
Finanzen, Verkehr, Umwelt & Erneuerbare Energien, Sport und Tierschutz
Das vorliegende Budget entspricht der von der beschlossenen mittelfristigen Finanzplanung des Landes. Durch gemeinsame Anstrengungen ist es gelungen, dass Maastricht-Defizit im Jahr 2018 deutlich zu senken. Erklärtes Ziel der Landesregierung bleibt es, den Stabilitätspakt 2020 wieder einzuhalten. Der eingeschlagene Reformkurs wird fortgesetzt, um die Landesfinanzen stabil zu halten und darüber hinaus Spielräume zu schaffen, um weiterhin Akzente in der Steiermark setzen zu können. Der nachhaltige Investitionskurs trägt bereits Früchte, so sinkt die Arbeitslosigkeit in der Steiermark seit Monaten weit stärker als im Bundesschnitt.
Eine funktionierende Infrastruktur ist die Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung eines Landes und die Lebensqualität der dort lebenden Menschen. Moderne Straßen- und Schienenwege sichern die Produktivität der steirischen Spitzenindustrie und damit hochwertige Arbeitsplätze. Investitionen des Landes in die Infrastruktur schaffen Jobs und generieren eine beträchtliche Wertschöpfung. Konstruktive Umwelt- und Energiepolitik erhält die Ressourcen sowie bewahrt die Natur unseres wunderschönen Heimatlandes auch für zukünftige Generationen.
Neben dem weiteren Ausbau des öffentlichen Verkehrs werden zur Erschließung der peripheren Regionen und Seitentäler Initiativen im Bereich des `Mikro-ÖV´ gesetzt. Im Bereich der Landesstraßenverwaltung sind für die Sanierung der Landesstraßen wieder rund 50 Millionen Euro reserviert. Durch den Grundsatzbeschluss der Landesregierung zur Umsetzung der drei großen Straßen-Infrastrukturprojekte (B64 Preding-Weiz, B68 Fladnitz-Unterstorcha-Saaz, B70 Krottendorf-Mooskirchen) konnte die Finanzierung für die Umsetzung des 2. Teils der Ortsumfahrung Preding-Weiz sichergestellt und entsprechend im Straßenneubaubudget berücksichtigt werden. Einen Schwerpunkt bildet die Umsetzung der Radverkehrsstrategie des Landes Steiermark. So stehen im kommenden Jahr rund 5 Millionen Euro zur Förderung des Alltagsradverkehrs zur Verfügung.
Im Bereich des Naturschutzes liegt der Schwerpunkt auf der Umsetzung der ersten Naturschutzstrategie. Das partnerschaftliche Zusammenwirken mit allen Stakeholdern spiegelt sich nicht nur in dieser sondern auch im Stellenwert der Vertragsnaturschutzprogramme wider. Neben laufenden Förderungen wird auch im Jahr 2018 stark auf die Inanspruchnahme von EU-Ko-Finanzierungsmöglichkeiten gesetzt.
LR Johann Seitinger:
Land- u. Forstwirtschaft, Wohnbau, Wasser- u. Ressourcenmanagement
Land und Forstwirtschaft
Die Land- und Forstwirtschat steht vor großen Herausforderungen, die durch den Klimawandel, die Volatilität internationaler Agrarmärkte, durch zunehmenden Schädlingsdruck (Borkenkäfer) und verschiedenste gesellschaftliche Forderungen geprägt sind. Die steirische Agrarpolitik wird auch in Zukunft auf eine besondere Nachhaltigkeit, Qualitätsorientierung und auf die Fokussierung regionaler Spezialitätenmärkte ausgerichtet sein. Demnach konzentrieren sich alle Forschungs-, Qualitäts- und Markenprogramme auf diese Zielsetzung.
Ein weiterer Schwerpunkt wird in einer wesentlich stärkeren Bewusstseinsbildung im Bereich der Ernährung liegen. Dazu wurde ein Ernährungskompetenz- und Technologiezentrum als Impulsgeber und Motor etabliert.
Eine zentrale Bedeutung nimmt auch die nachhaltige Nutzung von Biomasse als nachwachsende Rohstoffkomponente in der agrarpolitischen Ausrichtung des Lebensressorts ein, um nicht nur einen Beitrag zur Klimaschutzstrategie, sondern auch zur regionalen Wertschöpfung zu leisten.
Hochwasser- und Naturkatastrophen in der Land- und Forstwirtschaft
Die Intervalle zwischen den einzelnen Starkregenereignissen werden immer kürzer und die Intensität nimmt dramatisch zu. Daher müssen weitere Hochwasserschutzmaßnahmen massiv vorangetrieben werden (Schutzbauten, Raumordnung, Hochwasser-Prognosemodelle, Warnsysteme, naturnaher Wasserbau).
Auch Spätfrost-, Hagel-, Dürre- und Sturmereignisse bedrohen die Erträge insbesondere in der Land- und Forstwirtschaft massiv. Ein Forschungsprojekt, das technische Maßnahmen, neue, an die Klimaveränderungen angepasste Pflanzen, qualitätsorientierte und leistbare Versicherungsmodelle und die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Forschungseinrichtungen schaffen und evaluieren soll, wird gemeinsam mit dem Bundesministerium sowie im Rahmen eines Forschungsnetzwerkes der Nachbarländer Deutschland, Schweiz und Südtirol umgesetzt.
Wohnen
Über die bestehenden Förderprogramme für leistbares Wohnen und den unterschiedlichen Forschungsprojekten des Wohnbaus wurde auch ein neues Sonderförderprogramm für „Jungfamilien-Startwohnungen" geschaffen. Damit reagiert das Land Steiermark auf die besonderen Bedürfnisse der Jugend und schafft gleichzeitig einen wertvollen Impuls für die steirische Bauwirtschaft.
Kreislaufwirtschaft
Die Errichtung einer modernen Sammel- und Behandlungsinfrastruktur in Form von neuen Ressourcenzentren steht im Mittelpunkt einer strategischen Planung für eine nachhaltige Abfallwirtschaft. Zudem werden Reparatur- und Re-Use Shops in das neue Ressourcenmanagement implementiert. Auch die Bewusstseinsbildung für eine nachhaltige Abfalltrennkultur bildet einen Schwerpunkt des politischen Programms.