LRin Lackner: Bildungskapitel im Regierungspakt schadet den Kindern
Verpflichtendes zweites Kindergartenjahr muss für alle kommen, zugleich müssen die Rahmenbedingungen für die PädagogInnen und BetreuerInnen verbessert werden, fordert die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner.
Angesichts der Pläne der künftigen Regierung im Bildungsbereich erneuert die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner ihre Forderung, den Kinderbildungs- und Betreuungsbereich zu stärken. „Die nun präsentierten Maßnahmen machen aber genau das Gegenteil: Sie schaden den Kindern!", zeigt sich Lackner beunruhigt.
Vom verpflichtenden zweiten Kindergartenjahr müssen alle Kinder profitieren. „Es kann doch nicht sein, dass viele Kinder einfach zurückgelassen werden! Auf Grund der Herkunft der Familiendarf kein Unterschied gemacht werden", betont Lackner. Das sei im rot-schwarzen Regierungsprogramm bereits enthalten gewesen, wurde von der ÖVP aber blockiert.
Völlig vergessen scheinen die Regierungsverhandler auf die PädagogInnen und BetreuerInnen zu haben, kritisiert Lackner, denn wesentliche Punkte fehlen offenbar im Pakt:
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bundesweit einheitliche Qualitätsstandards,
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bundesweit einheitliche Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen, die den besonderen Herausforderungen der heutigen Zeit gerecht werden und allen Kindern vom Bodensee bis zum Neusiedlersee gleiche Bedingungen garantieren,
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bundesweit einheitliche Ausbildungsformen für die KindergartenpädagogInnen an den Hochschulen
und damit einhergehend eine bessere Bezahlung. -
Entlastung der PädagogInnen und BetreuerInnen von administrativen Aufgaben, damit diese ihre Zeit mit den Kindern verbringen können, statt am Schreibtisch zu sitzen.
„Bildung findet nicht erst in der Schule mit dem Lernen von Lesen, Schreiben und Rechnen statt, sondern setzt viel früher ein", so Lackner. „Sprachentwicklung, soziale Kompetenz, motorische Fähigkeiten, aber auch das Aneignen und Anwenden von Wissen müssen bereits im Kleinkindalter - also in der Kinderkrippe und im Kindergarten - gelernt werden. Diesen Anforderungen wird das nun vorgelegte Paket nicht gerecht."