Girls‘ Day 2018: Stärker denn je!
Rekord: Noch nie zuvor nahmen so viele SchülerInnen, Schulen und Unternahemn am Girls' Day teil wie am kommenden Donnerstag.
Seit 2004 führt die Steirische Volkswirtschaftliche Gesellschaft (STVG) im Auftrag des Landes Steiermark (Ressort Bildung und Gesellschaft) und im Verbund mit den BerufsFindungsBegleiterinnen jeweils am 4. Donnerstag im April den Girls‘ Day in der Steiermark durch.
Am diesjährigen Girls‘ Day am kommenden Donnerstag, 26. April, ist ein Rekord zu verzeichnen: Noch nie zuvor haben sich so viele Schülerinnen, Schulen und Unternehmen daran beteiligt wie in diesem Jahr:
650 Mädchen aus 79 Schulen besuchen 136 steirische Unternehmen,
um dort für einen Tag sogenannte männerdominierte Berufe kennenzulernen und dabei zu erfahren, ob diese ihren Interessen und Talenten entsprechen. Denn Kreativität, Genauigkeit, handwerkliches Geschick, Verlässlichkeit, Teamfähigkeit sind Eigenschaften, die für viele Berufsbilder passen, unabhängig davon, ob diese mehrheitlich von Mädchen oder von Buschen dominiert werden.
Der Girls‘ Day soll Mädchen und Frauen in der Steiermark motivieren, einen technischen Beruf zu ergreifen. Denn in den technischen Berufen gibt es offene Stellen in allen steirischen Regionen. Dazu kommt, dass technische Berufe meist besser bezahlt werden als „typische" Frauenberufe, und Frauen damit mehr Unabhängigkeit und Gerechtigkeit bieten.
Die Initiativen zum Girls‘ Day sind mittlerweile vielfältig und zeigen Wirkung: Denn es hat sich einiges getan bei der Berufswahl von Mädchen. 2004 haben sich rund 74 Prozent der Mädchen für einen jener Berufe entschieden, die in den Top 10 der von Mädchen ergriffenen dualen Ausbildungsberufe zu finden sind. 2017 waren es nur mehr 66 Prozent. Das zeigt, dass sich das Spektrum der Berufswahl deutlich verbreitert hat.
Gerade im Alter von 13 bis 14 Jahren werden wichtige Weichen für die persönliche berufliche Zukunft gestellt. Daher setzt der Girls´ Day genau auch in diesem Alter an und bietet den Mädchen die Möglichkeit, in steirischen Unternehmen etwas auszuprobieren, selbst zu hämmern, schrauben, feilen. Das ist eine Erfahrung die bleibt.
So wie in den letzten Jahren nützt auch die AVL regelmäßig die Gelegenheit, den weiblichen Jugendlichen im Rahmen des „Girls´Day" die faszinierende Welt der Technik näher zu bringen und die verborgenen Stärken und Fähigkeiten der Mädchen zu wecken. Am 1. September 2006 startete bei AVL das erste Mädchen seine Ausbildung in einem technischen Beruf und wurde Maschinenbautechnikerin. Dieser „Vorreiterin" folgten etliche interessierte Mädchen, seit damals wurden bzw. werden rund 25 weibliche Jugendliche in technischen Lehrberufen ausgebildet. Für die Qualität der Ausbildung spricht auch die Tatsache, dass im Schnitt rund 75 Prozent der Jugendlichen nach erfolgreichem Abschluss der Lehre weiter bei AVL tätig sind.
AVL ist das weltweit größte, unabhängige Unternehmen für die Entwicklung, Simulation und das Testen von Antriebssystemen (Hybrid, Verbrennungsmotoren, Getriebe, Elektromotoren, Batterien und Software) für PKW, Nutzfahrzeuge und Großmotoren. 1948 gegründet, beschäftigt das Unternehmen aktuell weltweit mehr als 9.500 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2017 einen Umsatz von 1,55 Milliarden Euro.
Michael Schickhofer, Landeshauptmann-Stellvertreter: „Ein technischer Beruf bietet vieles, was man für ein gutes Leben braucht: Einen Job in der Heimatstadt oder Heimatregion, eine gute Bezahlung, Aufstiegschancen und Vereinbarkeit mit Familie und Beruf. Besonders für Frauen und Mädchen bietet ein technischer Beruf große Chancen. Am heutigen Girls‘ Day möchte ich einmal mehr alle Mädchen und Frauen in der Steiermark motivieren, einen technischen Beruf zu ergreifen. Mein Dank gilt außerdem Helmut List von der AVL. Aus meinen vielen Gesprächen mit ihm weiß ich, wie wichtig ihm die Lehrlings- und Facharbeiterausbildung ist. Und wie wichtig es ihm ist, Mädchen und Frauen für technische Berufe zu begeistern. In den technischen Berufen haben wir offene Stellen in allen steirischen Regionen. Ich kann nur an alle appellieren: Nützen Sie Ihre Chance und gehen Sie in einen technischen Beruf."
Ursula Lackner, Landesrätin für Bildung und Gesellschaft: „Das Aufbrechen der geschlechterorientierten Berufswahl ist auch entscheidend für die Gleichstellung der Frauen und damit für mehr Gerechtigkeit. Männerdominierte Branchen sind meist besser bezahlt und bieten Frauen damit mehr Unabhängigkeit. Entscheidend für die Wahl eines Berufes und der weiteren Ausbildung soll nicht das Geschlecht sein. Was zählt, sind die persönlichen Interessen, die eigenen Talente und Fähigkeiten und die Visionen, die sich mit dem jeweiligen Beruf verbinden lassen. Genauso entscheidend ist auch das Wissen, welche Berufe und Ausbildungen es gibt und wie die Arbeit in der Praxis aussieht. Und genau das können Mädchen am Girls‘ Day hautnah erfahren, wenn sie in den steirischen Betrieben in ihren möglichen künftigen Beruf schnuppern können."
Bernhard Posch, Leiter der Lehrlingsausbildung, AVL: „AVL möchte mit der Beteiligung am Girls‘ Day aufzeigen, dass die Automobilindustrie auch für weibliche Talente ein vielseitiges Betätigungsfeld mit interessanten Aufstiegschancen bietet. Leider scheuen noch viele Mädchen vor technischen und naturwissenschaftlichen Berufen zurück. Der Girls‘ Day kann wesentlich dazu beitragen, veraltete Rollenbilder und -klischees gerade zu rücken."
Michaela Marterer, Geschäftsführerin der STVG: „Mit 650 Mädchen aus 79 Schulen, die 136 steirische Unternehmen besuchen, ist der diesjährige Girls‘ Day stärker denn je. Wir sehen also, dass sich viel bewegt und dass immer wieder kehrende Aktivitäten wie der Girls‘ Day Effekte zeigen."