LR Anton Lang gratuliert den Gewinnern des VCÖ-Mobilitätspreises 2018
Die KNAPP AG aus Hart bei Graz ist mit ihrem betrieblichen Mobilitätsmanagement der Gewinner des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark. Ebenfalls ausgezeichnet wurden heute von Landesrat Anton Lang, VCÖ und ÖBB die Stadtgemeinde Bad Radkersburg für die umfassende Förderung des Radverkehrs sowie die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel für ihr Mobilitätskonzept.
"Gesellschaft.Wandel.Mobilität" lautete das Motto des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises. „Der Verkehrsbereich steht vor großen Umbrüchen. Digitalisierung, Automatisierung, E-Mobilität und Sharing werden die Mobilität stark verändern. Die Energiewende und Verkehrswende sind auch nötig, um die Klimaziele im Verkehr erreichen zu können", stellt VCÖ-Experte Markus Gansterer fest.
Der Weg zur Arbeit ist unter der Woche der wichtigste Wegzweck. In Summe legen die Steirerinnen und Steirer pro Werktag mehr als 800.000 Fahrten in die Arbeit oder von der Arbeit nach Hause zurück, davon werden rund 550.000 mit dem Auto gefahren, wie eine VCÖ-Analyse von Daten des Verkehrsministeriums zeigt.
Die Verlagerung von Autofahrten auf Bahn, Bus oder Fahrrad reduziert Verkehrsprobleme. Die KNAPP AG zeigt mit ihrem umfassenden Mobilitätsmanagement welchen Beitrag Unternehmen leisten können, damit Beschäftigte klimaverträglich zur Arbeit kommen. Dafür wurde dem Unternehmen heute von Landesrat Anton Land, VCÖ und ÖBB der VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark überreicht.
Die KNAPP AG beschäftigt am Standort Hart bei Graz rund 2.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, pro Jahr kommen rund 150 dazu, was den Bau eines zusätzlichen Gebäudes am Firmengelände nötig macht. Um Flächenversiegelung durch zusätzliche Parkplätze zu vermeiden, wurde ein umfassendes Mobilitätsmanagement eingeführt. Wer vom Auto auf öffentliche Verkehrsmittel oder Fahrrad umsteigt wird belohnt. So übernimmt die Knapp AG die Kosten der Verbundkarte für den Öffentlichen Verkehr. Bereits 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben statt eines Pkw-Parkplatzes die Jahreskarte gewählt und sind vom Auto auf den Öffentlichen Verkehr umgestiegen.
Für Beschäftigte im Schichtbetrieb werden zudem zehn kleine Shuttlebusse angeschafft. Von Raaba bis zum Firmenareal wird ein Radweg errichtet. Die Anzahl überdachter Fahrradabstellplätze wird erhöht, zudem gibt es Reparatursets und Umkleideräume. Derzeit gibt es 110 Parkplätze für Fahrräder.
Das Unternehmen erwartet, dass mehr als 600.000 Autokilometer pro Jahr vermieden werden können, das entspricht der Distanz von 15 Mal rund um die Erde! Neben dem großen ökologischen und gesundheitlichen Nutzen gibt es auch ökonomische Vorteile: Die Beschäftigten sind kostengünstiger mobil, das Unternehmen erspart sich die Kosten für den Bau weiterer Parkplätze.
„Als steirischer Landesrat für die Bereiche Verkehr, Umwelt und Erneuerbare Energien gratuliere ich der Firma Knapp AG aus Hart bei Graz sehr herzlich zum Gewinn des diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreises Steiermark. Mit ihrem tollen betrieblichen Mobilitätsmanagement konnte die Firma die Jury voll überzeugen", freut sich Landesrat Anton Lang.
Auch die Fahrradstraße Bad Radkersburg wurde beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark als vorbildliches Projekt ausgezeichnet. Anfang Mai wurde in Bad Radkersburg die erste Fahrradstraße der Steiermark eröffnet. Das Potenzial für das Radfahren ist in Bad Radkersburg sehr hoch, wie auch eine Befragung gezeigt hat. Die Reduzierung des Autoverkehrs und bessere Bedingungen zum Radfahren sollen es auch mehr Kindern ermöglichen, mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. Weiters werden die Radwege verbessert, eine Begegnungszone für die gesamte Altstadt und die Förderung von Lastenrädern sind geplant.
Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel wurde für ihr Mobilitätskonzept beim VCÖ-Mobilitätspreis Steiermark ausgezeichnet. Die Marktgemeinde Gratwein-Straßengel setzt umfassende Maßnahmen, um die Zahl der Autofahrten zu reduzieren und den Anteil der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder im Öffentlichen Verkehr zurückgelegten Fahrten zu erhöhen. Für die peripheren Siedlungsgebiete der Marktgemeinde gibt es das Angebot „rufmi". Der Rufbus wurde im ersten Betriebsjahr von 3.600 Fahrgästen genutzt. Der Rufbus ist ein wichtiger Zubringer zur Bahn.
Zudem wurde in Gratwein-Straßengel E-Carsharing mit zwei Autos gestartet. Bereits mehr als 1.000 Fahrten wurden damit gemacht, die E-Autos waren zusammen über 4.000 Stunden im Einsatz. Zusätzlich wird an der Umsetzung des Radverkehrskonzepts gearbeitet, das Haupt- und Nebenradrouten in der Länge von 100 Kilometern sowie 40 Abstellanlagen umfasst. Auch ein Lastenrad- und Fahrradanhänger-Verleih ist vorgesehen. Die Bahnhaltestelle „Gratwein-Gratkorn" wird zu einem multimodalen Knoten erweitert mit optimaler Anbindung an das Radwegenetz.
Alfred Loidl von der ÖBB-Postbus GmbH gratuliert den Gewinnerinnen und Gewinnern: „Wir sind davon überzeugt, der Nahverkehr muss noch attraktiver gestaltet werden. Neue und innovative Ideen sind daher gefragter denn je. Das Siegerprojekt zeigt uns, dass der Umstieg auf Öffentliche Verkehrsmittel gelingen kann, wenn bei allen Beteiligten der Wille dazu vorhanden ist."
„Mit dem VCÖ-Mobilitätspreis wollen wir zeigen, dass es klimaverträgliche Lösungen für bestehende Verkehrsprobleme gibt. Auf der VCÖ-Website haben wir bereits mehr als 3.000 vorbildliche Projekte in einer Online-Datenbank zusammengefasst. In dieser können sich Gemeinden, Schulen, Unternehmen oder Tourismusgesellschaften Anregungen holen, wie Verkehrsprobleme klimaverträglich gelöst werden können", weist VCÖ-Experte Gansterer auf das Online-Service des VCÖ unter www.vcoe.at hin.
Informationen zu den ausgezeichneten Projekten: www.vcoe.at