Lawinenwarnsystem Untergrimming auf neuestem technischen Stand
Zusätzliche Ampel, hochauflösende Kamera und neue Alarmpläne
Im wahrsten Sinne des Wortes ordentlich „Staub aufgewirbelt" hat Anfang Februar eine Staublawine vom Grimming, die im Bereich der Lawinengalerie Untergrimming bis zur B 145 (Salzkammergutstraße) reichte. Das damals vorhandene Sicherheitssystem hatte die Ampeln (richtigerweise) nicht auf Rot gestellt, eine breite Diskussion über mögliche Gefährdungen war die Folge.
„Der Straßenerhaltungsdienst hat den Vorfall zum Anlass genommen, um die Überwachungseinrichtungen und Alarmpläne zu überprüfen und im Sinne der Sicherheit auf den neuesten Stand der Technik anzupassen. Mit dem nun fertig gestellten Gesamtprojekt sollten wir für künftige Lawinenereignisse optimal gerüstet sein", sagt Landesverkehrsreferent LH-Stv. Anton Lang.
Franz Zenz, Leiter des Straßenerhaltungsdienstes: „Ca. 600 Meter vor dem Tunnelportal von Trautenfels kommend wurde eine zusätzliche Ampel mit einer Info-Tafel installiert. Bei einer vom Lawinenradar detektierten unmittelbar drohenden Gefahr springt die Ampel auf Rot und die Verkehrsteilnehmer:innen werden über den Grund der Anhaltung informiert. Nach Überprüfung der Situation über die neu installierte hochauflösende Kamera kann im Falle eines ‚Fehlalarms‘ die Straße nach relativ kurzer Zeit wieder freigegeben werden."
Die Lawinengalerie, das Lawinenradar sowie allfällige Straßensperren werden von der Überwachungszentrale des Straßenerhaltungsdienstes in Hausmannstätten überwacht bzw. gesteuert. „Mit der nun installierten Anlage kann nicht nur der knapp über 400 Meter lange Tunnel, sondern auch die Lawinensituation am Grimming rund um die Uhr überwacht werden. Eine in der Winterdienstzentrale Liezen zusätzlich eingerichtete Videoüberwachung unterstützt bei der der Beurteilung von Ereignissen. Erst wenn nach dem 4-Augen-Prinzip sichergestellt ist, dass eine weitere Gefahr auszuschließen ist, kann die Straße nach einem Ereignis wieder freigegeben werden. Nur für den Fall, dass ‚aus der Ferne‘ keine gesicherte Beurteilung möglich ist, wird der Streckendienst des Straßenerhaltungsdienstes verständigt, um die die Situation vor Ort abzuklären. Das Gesamtprojekt wurde in enger Abstimmung mit der örtlichen Lawinenkommission sowie der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik entwickelt. Selbstverständlich werden wir auch in Zukunft mit den genannten Institutionen weiterhin eng zusammenarbeiten und bei Bedarf Adaptierungen im System vornehmen", erläutert Christian Schantl, Leiter des Referates „Tunnel und E-Technik", die Vorgehensweise.
10. November 2022