Psychologisch begleitete Aufarbeitung nach Grazer Amoklauf

Graz (11. Juni 2025).- Nach dem furchtbaren Amoklauf gestern im BORG Dreierschützengasse in Graz hat die psychologisch begleitete Aufarbeitung begonnen. Auch heute wieder haben sich Schüler und Lehrer in der Helmut-List-Halle getroffen, um mit Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams des Landes Steiermark (KIT) und Schulpsychologen über ihre Sorgen und Ängste und das Erlebte zu sprechen. 

Bereits gestern sind an die 68 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kriseninterventionsteams im Dienst gewesen. Sie haben Betroffene des Amoklaufes in der Helmut-List-Halle, beim ASKÖ-Stadion und in deren privatem Umfeld betreut. Auch heute stehen wieder mehr als 50 KIT-Mitarbeiter im Einsatz. Neben der Betreuung der Betroffenen unterstützen sie auch die Arbeit der Schulpsychologen und Schulsozialarbeiter.

„Es ist nach dem schrecklichen Ereignis von gestern zutiefst berührend, wie groß der Zusammenhalt in der steirischen Bevölkerung ist. Es ist wichtig, sich gegenseitig auszutauschen und gemeinsam das Erlebte zu verarbeiten. Wer dabei professionelle Hilfe benötigt, bekommt diese auch. Ich bedanke mich von ganzem Herzen bei allen Mitarbeitern des Kriseninterventionsteams des Landes Steiermark, die mit Betroffenen auch zu Hause im privaten Umfeld das Gespräch suchen. Mein Dank gilt auch allen Schulpsychologen und Schulsozialarbeitern. Sie alle sind ein großer Rückhalt für die Familien, Schüler und Lehrer. Hervorzuheben ist ebenfalls die große professionelle Unterstützung aus den anderen Bundesländern. Gemeinsam stehen wir diese für alle sehr belastende Zeit durch”, sagt Landeshauptmann Mario Kunasek.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom führt aus: „Die schreckliche Gewalttat in der Dreierschützengasse macht nach wie vor tief betroffen. Gleichzeitig sind dieser Tage eine Welle an Solidarität und ein enormer Zusammenhalt in unserem Land zu spüren. Mein Dank gilt insbesondere den zahlreichen Einsatzkräften, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Schulpsychologie, der Schulsozialarbeit, des Kriseninterventionsteams und allen, die bereit stehen und anderen helfen, diese grausamen Momente zu verarbeiten. Es hat für uns größte Priorität, rasch die notwendigen Unterstützungsmaßnahmen in die Wege zu leiten und Hilfe bereitzustellen, wo sie gebraucht wird. Vielen Dank auch an die zahlreichen Unterstützungsangebote, die uns auch aus anderen Ländern erreichen. Die Steiermark ist bestürzt – aber dennoch hält dieses Land zusammen!”

Bildungslandesrat Stefan Hermann hat heute die Helmut-List-Halle besucht und gemeinsam mit Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner sowie Vertretern der Exekutive die aktuelle Lage und die laufenden Unterstützungsmaßnahmen besprochen: „Die gestrigen Ereignisse haben uns alle in Schock versetzt und in tiefer Trauer zurückgelassen. Die Aufarbeitung der Ereignisse und die Unterstützung der Kinder, der Eltern und des Lehrpersonals sind in diesen Tagen essentiell. Die Bildungsdirektion für Steiermark hat bereits gestern die steirischen Schulen in einem Schreiben über die weitere Vorgehensweise für den Schulbetrieb informiert und Informationen für die Gesprächsführung mit Schülern zur Verfügung gestellt. Überdies findet heute ein Webinar für alle steirischen Lehrkräfte statt. Ich habe bereits gestern mit den zuständigen Bildungslandesräten der Bundesländer Kontakt aufgenommen und möchte mich auf diesem Weg bei allen Bundesländern bedanken, die bereits Unterstützungspersonal entsandt oder Unterstützung zugesagt haben. Aktuell stehen 30 steirische Schulpsychologinnen- und Psychologen sowie 16 aus anderen Bundesländern im Dienst. Der genaue weitere Ablauf des Schulalltages sowie Fragen zur Durchführung der Maturaprüfungen werden im laufenden Austausch mit der Bildungsdirektion und dem Bildungsministerium geklärt und den Schulen zur Kenntnis gebracht. Die steirische Landesregierung setzt alle notwendigen Maßnahmen zur Bewältigung dieser Ausnahmesituation – dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten und Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz herzlich bedanken.”

Hilfsangebote der Bildungsdirektion Steiermark für die Schulpsychologie stehen allen, die sie benötigen, zur Verfügung.

Unter  https://www.bildung-stmk.gv.at/service/schulpsychologie/Beratungsstellen-und-Erreichbarkeiten.html finden Interessierte weiterführende Informationen. 

Graz, am 11. Juni 2025