Landesregierung beschloss Verordnungen zu Energie-Sonderstandorten in Leoben und Kapfenberg
Damit stehen in der obersteirischen Industrieregion 52 Hektar zur grünen Energiegewinnung zur Verfügung. Das ist ein wichtiger Schritt in Richtung Netzentlastung und Dekarbonisierung der Industrie.
Graz (30. Oktober 2025).- In der heutigen (30.10.2025) Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung wurden Verordnungen für die Ausweisung von Flächen für die Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Leoben und Kapfenberg beschlossen. Die Erreichung des (nationalen) Zieles einer bilanziell 100-prozentigen heimischen Stromversorgung aus erneuerbaren Energiequellen bis 2030 kann durch die Ausschöpfung der Energieerzeugungspotentiale bei energieintensiven Industriebetrieben maßgeblich unterstützt werden. Aufgrund der bestehenden regionalen (Netz-)Engpässe im Übertragungsnetz sind Erzeugungsanlagen im Umfeld energieintensiver Industriebetriebe, welche den regional erzeugten Strom aus Solarenergie unmittelbar verwerten können, ein wichtiger Beitrag zur Erhöhung des Anteiles der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern. Dadurch werden bestehende Infrastrukturen (geringe Netzbelastung) auch effizient genutzt. Weiters wird durch eine Flächen- und Standortsicherung für den Ausbau erneuerbarer Energieerzeugungsanlagen die Transformation des Energiesystems im industriellen Sektor unterstützt und damit die regionalwirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit und Standortattraktivität erhöht.
Auf Flächen der der Voestalpine Stahl Donawitz GmbH in Leoben-Donawitz (Deponie Sandhalde) sowie bei der Voestalpine Böhler Edelstahl GmbH & Co KG Kapfenberg (Deponie Emberg) können jetzt PV-Freiflächenanlagen errichtet werden. Damit kann die Nutzung des erzeugten Stroms an den beiden Standorten erfolgen und so ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung der Stahlindustrie geleistet werden. Durch die Auswahl der Standorte kommt es zu keiner Beeinträchtigung von Siedlungsgebieten. Die Prüfung der Unterlagen erfolgte in Abstimmung mit den relevanten Fachdienststellen, wobei die naturschutzfachliche Prüfung im Vordergrund stand. Überdies wurde eine Strategische Umweltprüfung (SUP) mit Umweltbericht durchgeführt. Im Auflageverfahren sind ausschließlich positive Stellungnahmen eingelangt. Damit können große Strommengen vor Ort produziert und ohne Belastung der allgemeinen Stromnetze direkt für den industriellen Prozessen eingesetzt werden. Die Gesamtleistung der geplanten PV-Anlagen umfasst zirka 57 Megawatt (MWp) auf einer Kollektorfläche von rund 52 Hektar.
Standort „Deponie Sandhalde“ in Leoben:
In Leoben-Donawitz soll die Installation von PV-Anlagen auf zwei Teilflächen im Gesamtausmaß von 31,1 Hektar erfolgen. Bei der Standortplanung wurden neben den technischen Parametern umfangreiche ökologische Untersuchungen durchgeführt, deren Ergebnisse in die Standortverordnung aufgenommen wurden. Ebenso wurde die Sichtbarkeit der Anlagen geprüft und in der Standortabgrenzung berücksichtigt.
Standort „Deponie Emberg“ in Kapfenberg:
In Kapfenberg erfolgt die Installation von PV-Anlagen im Bereich der Deponie Emberg auf einer Fläche von insgesamt 21 Hektar. Der Standort Emberg befindet sich in einer Kessellage und ist aus der weiteren Umgebung nur wenig wahrnehmbar.
„Mit den Energie-Sonderstandorten setzen wir einen wichtigen Impuls für die nachhaltige Weiterentwicklung unseres Wirtschaftsstandorts und der steirischen Industrie. Ziel ist es, erneuerbare Energie auch dort zu produzieren, wo sie unmittelbar gebraucht wird – direkt bei den großen Industrieunternehmen. So können Betriebe ihren Strom unmittelbar für Produktionsprozesse nutzen, was die Wettbewerbsfähigkeit unserer steirischen Unternehmen stärkt. Klar ist: Wir brauchen attraktive und stabile Rahmenbedingungen für unseren Wirtschaftsstandort. Denn nur ein starker Wirtschaftsstandort bedeutet Arbeitsplätze, Wohlstand und Sicherheit für die Steirerinnen und Steirer“, so Landeshauptmann-Stellvertreterin Manuela Khom.
„Große Mengen an Energie dort zu erzeugen, wo sie im Sinne kurzer Wege sofort genutzt werden, ist ein wesentlicher Beitrag zur Unterstützung der Industrie, insbesondere in angespannten Zeiten. Diesem Ansinnen wird die Verordnung gerecht. Die zahlreichen positiven Rückmeldungen im Rahmen des Auflageverfahrens verdeutlichen, dass die Steiermark hier einen wichtigen und innovativen Schritt vornimmt. Die steirische Industrie mit ihren über 120.000 Arbeitnehmern ist eine wesentliche Säule im Bereich der Wertschöpfung – diese gilt es, auch für die Zukunft zu stärken“, so Landesrat Stefan Hermann.
Laut Stellungnahme der Industriellenvereinigung (IV) Steiermark werden systematische Erschließung vorbelasteter Flächen, standardisierte Entscheidungsgrundlagen, bessere Datenverfügbarkeit und koordinierte Strategien als zentraler Hebel genannt, um den Ausbau erneuerbarer Energien zu beschleunigen und die industrielle Dekarbonisierung zu unterstützen.
Rückfragehinweise:
- Anna Spielhofer | Büro LH-Stv. Khom | Tel. +43 676 8666 4086 | E-Mail: anna.spielhofer@stmk.gv.at
- David Wilfling | Büro LR Hermann | Tel. +43 676 8666 5316 | E-Mail: david.wilfling@stmk.gv.at
Graz, am 30. Oktober 2025
Rene Kronsteiner unter Tel.: +43 (316) 877-2283, bzw. Mobil: +43 (664) 1236433 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: rene.kronsteiner@stmk.gv.at zur Verfügung.
A-8011 Graz - Hofgasse 16 - Datenschutz
