Bei Bildungsreform keine Zeit mehr verlieren!
Die nun vorliegende Auswertung der PISA-Studie zeige ganz klar, dass bei der Umsetzung der Bildungsreform nun keine Zeit mehr verloren werden dürfe, so die steirische Bildungslandesrätin Ursula Lackner. Die Steiermark hat seit dem Vorjahr auf Landesebene bereits Maßnahmen gesetzt, um SchülerInnen in ihrer Entwicklung zu fördern.
Die nun vorliegende Auswertung der PISA-Studie zeige einmal mehr, dass wirklich keine Zeit mehr sei für parteipolitisches Geplänkel rund um die Bildungsreform, mahnt Ursula Lackner, steirische Landesrätin für Bildung und Gesellschaft. Das im November vorgestellte Reformpapier müsse nun schleunigst umgesetzt werden. „Viele der darin enthaltenen pädagogischen Neuerungen wirken genau jenen Schwächen entgegen, die unseren SchülerInnen nun attestiert werden.“
Lackner verweist beispielsweise auf Ganztagesschule und Gemeinsame Schule, die Risikofaktoren wie geringe Sprachkenntnisse oder Sozialstatus besser ausgleichen können und außerdem eine effektive Förderung der SchülerInnen darstellen. Doch das scheint mit der Bundes-ÖVP leider nicht machbar zu sein.
Steiermark: Bereits zahlreiche Maßnahmen gesetzt
Die Steiermark sei diesbezüglich schon deutlich weiter, erinnert Lackner an den Schulterschluss der steirischen SPÖ und ÖVP und an das bereits vor Jahren gefasste einstimmige Bekenntnis zur Gemeinsamen Schule. „Darüber hinaus haben wir auf Landesebene in den letzten Jahren zahlreiche weitere Maßnahmen zur Förderung von SchülerInnen gesetzt, die genau bei den von der PISA-Auswertung aufgezeigten Schwächen ansetzen“, so Lackner.
Zahl der Ganztagsschulen (GTS) vervierfacht: Die Zahl der GTS-Standorte ist seit dem Schuljahr 2004/2005 bis heute von 59 auf 315 gewachsen. Besuchten vor zehn Jahren noch gerade 3036 SchülerInnen die GTS, so sind es heute 12.282. Bei einer Gesamtzahl von 72.250 PflichtschülerInnen an öffentlichen Standorten macht der Anteil der GanztagessschülerInnen 17 Prozent aus.
Schulsozialarbeit an mehr als 100 Pflichtschulen: Rund 60 SchulsozialarbeiterInnen sind ab nun jedes Schuljahr insgesamt 60.000 Stunden lang für die Kinder da, um sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihrer Kompetenzen zu unterstützen. 60.000 Stunden, die es bisher nicht gegeben hat – das ist österreichweit einzigartig!
Sprachförderung massiv verstärkt: Seit diesem Schuljahr stehen Kindergärten und Pflichtschulen insgesamt 250 SprachförderInnen zur Verfügung. Zu den 170, die es bereits im Schuljahr 2014/15 gegeben hat, sind in diesem Schuljahr 80 weitere hinzugekommen: 50 DP in Kindergärten, 30 DP in Pflichtschulen. Sie werden dezentral und flexibel überall dort eingesetzt, wo sie gebraucht werden.
Leseoffensive: Das Land Steiermark erarbeitet seit Herbst 2015 gemeinsam mit dem Lesenzentrum und PartnerInnen in den steirischen Bibliotheken an einer breit angelegten Leseoffensive, die im nächsten Schuljahr starten wird. Mit ihr werden die Bibliotheken verstärkt unterstützt, beispielsweise durch hauptamtliche LesebegleiterInnen und den Ausbau der landesweiten OnLeihe (Nutzung digitaler Medien), um Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Medien in ihrer ganzen Bandbreite (Buch, Zeitung, Magazine, Video, Musik) zu erleichtern.
Kinder-HTL: Mit dem Landesschulrat, den HTLs und weiteren Partnern aus der Wirtschaft hat das Land Steiermark die „Kinder-HTL“ gegründet. Dabei vernetzen sich Volksschulen mit den Höheren technischen Lehranstalten, um bei den SchülerInnen die kindliche Freude und Begeisterung an Naturwissenschaft und Technik zu fördern und zu stärken.