Landesrätin Ursula Lackner mit steirischer Delegation in Nordrhein-Westfalen.
Wir lassen kein Kind zurück
„Land und Gemeinde haben das gemeinsame Bildungsziel: Kinder, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeiten zu unterstützen und ihnen Kompetenzen zu vermitteln, damit sie ihre Potentiale entfalten, vorhandene Ressourcen nutzen, das gesellschaftliche Leben mitgestalten und die Herausforderungen ihres gegenwärtigen und zukünftigen Alltags bewältigen können."
„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf" - in diesem Sprichwort steckt die Botschaft, dass die Begleitung von Eltern und vor allem ihren Kindern/Jugendlichen die wertvollste Ressource ist und damit enorme Chancen für eine nachhaltige Entwicklung und gesicherte Zukunft dieser und in weiterer Folge der Gemeinde selbst darstellt.
Die steirischen Kommunen stellen ihren Bürgerinnen und Bürgern bereits heute eine umfassende Infrastruktur und vielfältige Angebote, etwa über Kinderkrippen, Kindergärten, Schulen, das Ehrenamt und Vereine, Freizeiteinrichtungen zur Verfügung. Diese Infrastruktur von Betreuungs- und Bildungsangeboten bis hin zur Freizeitgestaltung gilt es, optimal zu nutzen, um gerade den Jüngsten in unserer Gesellschaft jenen Platz zu geben, den sie für ein Aufwachsen in einem sozialen, auf Solidarität fußenden Umfeld brauchen. Nur wer sich von Anbeginn in der Mitte des immer vielfältigeren, herausfordernderen kommunalen Zusammenlebens aufgenommen fühlt, wird eine langfristige Bindung und Verbundenheit zu seiner/ihrer Heimatgemeinde, zu seiner/ihrer Heimatregion entwickeln und sich selbst wiederum als Teil des Dorfes für seine/ihre solidarische Aufgabe verantwortlich fühlen.
Das Bildungs-, Jugend-, Familien-, das „Gesellschaftsressort" will gemeinsam mit den steirischen Gemeinden einen neuen Weg gehen: Weg von einzelnen, teilweise aktionistischen Maßnahmen/Wettbewerben/Audits - die kinderfreundliche Gemeinde, die familienfreundliche Gemeinde, die ... Gemeinde - hin zu einem vernetzten Miteinander des gesamten Dorfes, um auf Basis der vorhandenen Ressourcen, der kreativen Ideen von BürgerInnen bedarfsorientierte kostengünstige Lösungen erarbeiten, die das Erwachsen werden von Kindern und Jugendlichen unterstützt - kein Kind zurücklässt und alle im Dorf für diese Aufgabe mobilisiert.
Dabei ist es nicht notwendig das Rad neu zu erfinden. 18 Gemeinden in Nordrhein-Westfalen haben in einem groß angelegten Pilotprojekt seit 2012 Erfahrungen gesammelt, die Idee erprobt und Erkenntnisse gewonnen. Um von diesen zu profitieren ist Landesrätin Ursula Lackner derzeit mit steirischen KommunalpolitikerInnen und MedienvertreterInnen auf Studienreise in Arnsberg, Dortmund, Gelsenkirchen und dem Kreis Unna.
"Ich freue mich über das Interesse der Steiermark an 'Kein Kind zurücklassen'. Der Aufbau kommunaler Präventionsketten, bei denen Unterstützungsangebote für Kinder und Eltern vernetzt und optimiert werden, ist eine schwierige Aufgabe. Das Land und die Kommunen arbeiten dabei vertrauensvoll zusammen. Gerne stellen wir das inzwischen gesammelte Wissen nicht nur weiteren NRW-Kommunen zur Verfügung, sondern auch anderen Ländern", erklärte der nordhrein-westfälische Staatssekretär Bernd Neuendorf.