Europa vor großen Herausforderungen
Weiterhin spannende Fragestellungen beim Pfingstdialog auf Schloss Seggau.

Graz (5. Juni 2025).- Am zweiten Tag des Pfingstdialogs „Geist & Gegenwart” auf Schloss Seggau in der Südsteiermark finden weitere Expertenrunden, Paneldiskussionen und die traditionellen Insiemegruppen statt. Im Fokus der Debatten stehen nicht zuletzt drängende Fragen zum öffentlichen Diskurs, zu „Wieviel Souveränität ist möglich?” und auch zur Akademischen Freiheit. Als Abschluss des Pfingstdialogs findet das Forum Generale zum Leitthema „Challenge.Europe"” statt. Die Keynote hält der renommierte Politologe Carlo Masala.
Der erste Tag des Pfingstdialogs 2025 schloss mit dem brisanten Abschlusspanel „Europa zwischen Wohlstand und Sicherheit”. Namhafte Experten wie der Historiker Christopher Clark und etwa Arnold Kammel vom Bundesministerium für Landesverteidigung diskutierten die verschiedenen Aspekte möglicher Optionen und ob Europa ohne ausreichend vorhandene militärische Kapazitäten überhaupt eine aktive Rolle in der Welt spielen kann.
Mit einer kurzen Begrüßung der Ehrengäste und einer kurzen Programmvorstellung durch Geist & Gegenwart-Koordinator Herwig Hösele (Zitat: „Die Herausforderungen sind nicht kleiner geworden”) starteten die Debatten am zweiten Tag. Im eineinhalb Stunden dauernden Morgen-Panel wurde nach einem anregenden und das Thema einleitenden Impulsvortrag von Bundeskanzler a. D. Wolfgang Schüssel das aus vielen Perspektiven betrachtete Thema „Wieviel Souveränität ist möglich?” debattiert. WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr, Othmar Karas, Präsident des European Forum Alpbach, Katrin Praprotnik von der Universität Graz und Anja Wehler-Schöck vom Berliner Tagesspiegel diskutierten unter der Moderation von Chefredakteur Hubert Patterer intensiv und engagiert. Wolfgang Schüssel appellierte eloquent, eine „kluge Balance zu finden” und ein neues „Mindset”, ein neues Selbstbewusstsein zu entwickeln, „unsere Freiheit neu zu definieren” und forderte auch die Medien dazu auf, „über das Gelingende/Gelungene” an Europa zu berichten. Gabriel Felbermayr teilte die Zuversicht Schüssels und forderte u. a. das „Defizitverfahren als Chance einer kooperativen Art zu sehen, mit Europa das Budget zu konsolidieren.” Anja Wehler-Schöck und Katrin Praprotnik waren sich einig, dass Medien das „Narrativ von Europa” entscheidend prägen. Medien und nicht zuletzt Parteien haben so eine große Verantwortung, wie über Ideen und Konzepte zu Europa kommuniziert wird. Othmar Karas betonte, dass „wir immer wieder bereit sein müssen, die Zusammenhänge zu erklären” und erklärte: „Wir haben uns zunehmend in Abhängigkeiten begeben, die nicht notwendig waren.”
Seit 2005 bei jedem Pfingstdialog fester Bestandteil des Programms, dienten die im Anschluss tagenden Insiemegruppen der vertiefenden Behandlung von ausgewählten Fragestellungen wie „Rechtsstaatlichkeit und liberale Demokratie”, „Technologie als Machtinstrument”, „Reindustrialisierung durch Aufrüstung?” und etwa auch „Kann KI Wertschöpfung?”.
Das umfangreiche Programm am Donnerstag, 5. Juni 2025 sieht noch den Impulsvortrag des Theologen und Ethikers Matthias Beck und das Panel „Akademische Freiheit als Eckpfeiler europäischer Werte” mit Rektorin Andrea Schenker-Wicki von der Universität Basel, Martin Polaschek, Bundesminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung a. D. und Hannes Raffaseder von der FH St. Pölten vor.
Das abschließende Forum Generale zum Generalthema „Challenge.Europe” startet mit der Keynote des renommierten Politologen Carlo Masala und gibt Ausblicke in die Zukunft des alten Kontinents. Die Diskussionsteilnehmer sind u. a. Wissenschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer, Carlo Masala, die Direktorin von Eco Austria, Monika Köppl-Turyna, Matthias Beck von der Universität Wien und Europaministerin Claudia Plakolm.
Die Veranstaltung wird bis zum Schluss über ORF Steiermark sowie auf www.pfingstdialog-steiermark.at gestreamt.
Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.pfingstdialog-steiermark.at
Graz, am 5. Juni 2025
Anna Schwaiberger unter Tel.: +43 (316) 877-5528, bzw. Mobil: +43 (676) 86665528 und Fax: +43 (316) 877-2294 oder E-Mail: anna.schwaiberger@stmk.gv.at zur Verfügung.
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