Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 30. Juni 2003
Kultur: Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerb
Seit nunmehr fünf Jahren darf sich die Hochschule für Musik und darstellende Kunst Universität nennen und als eine der Anerkennungen dafür wird im Dreijahresrhythmus der Johann-Joseph-Fux-Opernkompositionswettbewerb ausgeschrieben. 17 Kompositionen wurden in diesem europaweitem Bewerb eingereicht, die Jury hat nun einstimmige Beschlüsse gefasst und schlägt der Steiermärkischen Landesregierung folgende Preisvergaben vor:
1. Preis an den Hamburger Komponisten Burkhard Friedrich für sein Werk „Lancelots Spiegel“
2. Preis an Fausto Tuscano aus Salzburg für sein Werk „Incontro“ und
3. Preis an die Freiburger Komponistin Mia Schmidt zur Fertigstellung ihrer Oper „Malina“.
Das Preisgeld beträgt insgesamt 16.300 Euro.
KULTUR: Künstlerwohnung in Berlin
Nichts ist für die Entwicklung von Nachwuchskünstlern oft wichtiger als ein Aufenthalt in anderen Städten und der Kontakt mit anderen Kulturszenen. Nachdem dies häufig am Geld scheitert, hat die Steiermärkische Landesregierung eine einzigartige Initiative ergriffen und per einstimmigem Regierungsbeschluss in Berlin eine Zwei-Zimmer-Wohnung von der Gemeinnützigen Kunststiftung Peter Starke für zwei Jahre gemietet. Um größtmögliche Objektivität in der Vergabe-Frage garantieren zu können, wird eine vierköpfige Jury künftig entscheiden, welche steirischen Bildhauer, Maler, Musiker oder Schriftsteller die Künstlerwohnung nützen dürfen. Auf Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic entsendet die Steiermärkische Landesregierung folgende Persönlichkeiten in dieses Gremium: Dr. Manfred Glawogger, den Leiter der Abteilung 9 als Vorsitzenden sowie Intendant Peter Pakesch vom Landesmuseum Joanneum, Univ.-Prof. Dr. Otto Kolleritsch, den Rektor der Universität für Musik und Darstellende Kunst und Prof. Dr. Gerhard Melzer vom Franz-Nabl-Institut für Literaturforschung.
SICHERHEIT: Rauchmelder in Wohngebäuden empfohlen
Zwar besteht im Gegensatz zu den USA, Großbritannien und Kanada in Österreich noch immer keine gesetzliche Verpflichtung, lebensrettende Heimrauchmelder einzubauen. In Österreich wird lediglich in der gültigen „Technischen Richtlinie Vorbeugender Brandschutz“ empfohlen, in jeder Wohneinheit beziehungsweise in jedem Stockwerk einen Heimrauchmelder zu installieren. Die kleinen Geräte, die einfach an den empfohlenen Stellen an der Decke zu montieren sind, kann man ab einem Gegenwert von rund zwei Packungen Zigaretten in Baumärkten oder im Fachhandel erwerben und sie schützen verlässlich vor dem schleichenden Tod durch Rauchgase im Schlaf.
Ausgehend von einer Landtagsinitiative sprach sich die Steiermärkische Landesregierung in einem über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic gefassten Beschluss grundsätzlich für den Einbau von Heimrauchmeldern in Wohngebäuden aus. Es wird nun mit der Wohnbau- und Umweltrechtsabteilung des Landes verhandelt, ob eine gesetzliche Verpflichtung zum Einbau von Wohnrauchmeldern mit einer Novelle des Baugesetzes eingeführt wird. Dieser Zwischenbericht wird im Landtag eingebracht.
DRITTE WELT: Beträchtliche Budgeterhöhung
Eine beträchtliche Steigerung weisen die Ausgaben im Landesbudget 2003 im Bereich Entwicklungszusammenarbeit auf. Betrugen die Aufwendungen für Hilfsprojekte in den Dritte Welt-Ländern im Vorjahr 149.100 Euro, so stehen heuer 219.700 Euro zur Verfügung, so der heute gemeinsam von Landeshauptmann Waltraud Klasnic und Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl vorgelegte Bericht, den der Landtag angefordert hatte. Trotz Sparkurs im Landeshaushalt konnte damit die Forderung des Landtages zum Großteil erfüllt werden, diese Budgetausgaben heuer um 100.000 Euro zu erhöhen. LH Klasnic und Landesrat Paierl unterstrichen in ihrem Bericht die Schwerpunkte der Dritte Welt-Förderungen des Landes. Vorrangig werden in Lateinamerika und Afrika Bildungs- und Gesundheitsprogramme, Projekte zur Verbesserung der Situation der Frauen, Wasserversorgungsprojekte sowie Arbeitsplatz- und Wohnbauprogramme unterstützt.
LANDWIRTSCHAFTSSCHULEN: Verordnung beschlossen
Zum Fachbereich Land- und Forstwirtschaft kommt künftig auch ein Unterricht in Teichwirtschaft, im Fachbereich Obstbau wird eine Facharbeiterprüfung zum EDV-Techniker geschaffen. Damit wird das Bildungsangebot der Land- und Forstwirtschaftlichen Schulen in der Steiermark weiter aufgewertet und auf die zukünftigen Markterfordernisse ausgerichtet. Diese neue Verordnung zum Steiermärkischen land- und forstwirtschaftlichen Schulgesetz legte Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder zur Beschlussfassung vor.
Computerspiele: Qualitätsempfehlungen nach Altersgruppen
Was Studien für den amerikanischen Markt bestätigen, wird in ähnlicher Form auch für den österreichischen gelten: Mit Ende des Jahres 2003 wird es in rund 37 Prozent aller Haushalte eine „elektronische Spielwiese“ in Form von Computer- und Konsolenspielen geben. Der Spielplatz von draußen vor der Tür mutiert zu einer Spielwiese in Bildschirmform im Wohnzimmer – Grund genug für die steirische Landespolitik, sich mit diesem Thema nachhaltig auseinander zu setzen. Nachdem feststeht, dass Eltern bzw. Großeltern sich häufig außer Stande sehen, die Qualität von PC-Spielen auf Grund ihres spezifischen Vorwissens richtig einzustufen, wurde der Ruf nach einer Kennzeichnung von PC-, Internet- und Konsolenspielen bezogen auf Alterklassen der Kinder und Jugendlichen laut, um gewisse Beurteilungsunsicherheiten zu beheben. Da europaweit bereits mehrere Qualitätskategorisierungen wie PIGI als Abkürzung für „Pan European Game Information“ oder die „Freiwillige Selbstkontrolle der Unterhaltungs-Software-Industrie“ in Berlin, aber auch der oberösterreichische Verein ACOS, der empfehlenswerte Computerspiele bekannt gibt, bestehen, erachtet es die Steiermärkische Landesregierung als nicht zielführend, eine zusätzliche österreichische Kennzeichnungspflicht einzuführen, sondern vielmehr gemeinsame Vorgangsweisen zu koordinieren. Auf Antrag von Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder wird das Bundesministerium für soziale Sicherheit und Generationen ersucht, in Abstimmung mit Expertenerfahrungen aus den Bundesländern Lösungsvorschläge zu erarbeiten.
Graz, am 30. Juni 2003