Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. November 2003
Nanotechnologie-Region Steiermark
Ein großes Ziel haben Landeshauptmann Waltraud Klasnic, LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl und Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl ihren Regierungskollegen in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag präsentiert. 48 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in fünf große Vorhaben mit dem Ziel investiert, die Steiermark als anerkannte Nanotechnologie-Region in Europa zu positionieren.
Die Nanowissenschaften beziehungsweise die Nanotechnologie als Teil davon gelten als große Herausforderung des 21. Jahrhundert. Die Klassische Technik arbeitet im Millimeterbereich; bei der Herstellung von Transistoren geht es um Forschungen im Mikrometerbereich. Tausendmal kleiner sind die Größenordnungen, in denen die Nanotechnologen forschen.
In einem Grundsatzbeschluss legte die Steiermärkische Landesregierung die Forschungsvorhaben zum Thema Nanotechnolgie fest: Es geht um fünf große Programme, die das Land mit den Universitäten, führenden Unternehmen sowie mit EU-Strukturförderungsmitteln verwirklichen will:
„Nanocoating Zentrum in Leoben“: Oberflächentechnologien in der Werkstoffforschung. Zentrum für organische Optoelektronik in Weiz: Kleinste Kameras ermöglichen neue diagnostische Verfahren in der Medizin. „NanoPowder Styria“: Neue Aufgaben in der Werkstofftechnik. Bio-Nanotechnologie: Entwicklung neuer Medikamente zur Behandlung von Infektionen und Tumoren. „Nanoanalytik Steiermark“: Koordination und Weiterentwicklung der nanotechnologischen Forschungen.
KINDERGÄRTEN: Vier neue Betreuungseinrichtungen
Für Neu- sowie Umbauten von Kindergärten hat die Steiermärkische Landesregierung über Antrag von Landesrat Dr. Kurt Flecker rund 635.000 Euro freigegeben. Diese Budgetmittel stammen aus den Ressorts von LH Waltraud Klasnic und Landesrat Dr. Kurt Flecker. Es handelt sich um die im Interesse des Landes gelegene raschestmögliche Fertigstellung neuer Kindergärten, deren Betreiber zusätzliche Betreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen werden, die Kosten jedoch nicht allein aufbringen können.
Gefördert werden vier Kindergarten-Neubauten sowie etliche Ausbauprogramme. Insgesamt sind die Subventionen für 18 öffentliche und drei private Kindergarten-Projekte bestimmt. Die neuen Kindergärten werden von Gemeinden geführt und befinden sich in Kalsdorf bei Graz, Seiersberg (Bezirk Graz-Umgebung) und in Farrach (Stadtgemeinde Zeltweg, Bezirk Judenburg). In der Stadtgemeinde Knittelfeld wird ein neuer Privatkindergarten gebaut.
Im Landesbudget 2003 sind für Neu- und Umbauten von Kindergärten insgesamt 2,9 Millionen Euro vorgesehen. Nach letzten Angaben bestehen derzeit 687 Kindergärten mit 26.464 Plätzen, 50 Kinderkrippen mit 603 Plätzen, 58 Horte mit 2.379 Plätzen und 15 Kinderhäuser mit 420 Plätzen.
Landerat Dr. Flecker betonte, dass die Auslastung regional sehr unterschiedlich sei. Derzeit werden die Anfragen der Eltern nach Kinderbetreuungsplätzen landesweit im Durchschnitt zu 90,7 Prozent erfüllt, in Graz sogar zu 93,6 Prozent.
KAGES: Bewerbungsfrist abgelaufen
Die Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. erhält bekanntlich eine neue Führung. Nach Ablauf der Ausschreibungsfrist sind bis Montag 34 Bewerbungen von Kandidaten eingelangt, die die Führung der 21 Landesspitäler übernehmen möchten. Bis Mittwoch könnten auf dem Postweg noch weitere Bewerbungen einlangen. Das gab Personallandesrat Hermann Schützenhöfer in der Pressekonferenz nach der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag bekannt. Im Dezember oder Jänner wird voraussichtlich die Entscheidung über die Nachfolge von Dr. Klaus Fankhauser und Dipl.-Ing. Bernd Martetschläger fallen. Im März 2004 sollte die neue KAGES-Führung die Arbeit aufnehmen.
KULTUR: Kuratorium des Landesmuseums Joanneum
Über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic nominierte die Steiermärkische Landesregierung die Kuratoriumsmitglieder des Landesmuseums Joanneum. Seit 1.1. 2003 ist der Aufsichtsrat das neue Aufsichtsorgan der Joanneumsgesellschaft und hat das alte Kuratorium abgelöst. LH Klasnic unterstrich in ihrem Antrag vor allem die neue Zielrichtung des Kuratoriums: In diesem Gremium sollen alle Fördervereine der Sammlungen und Häuser des Joanneums vertreten sein. Dem neuen Kuratorium gehören insgesamt 26 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens an.
Das sind die neuen Joanneumskuratoren: Univ.-Prof. Dr. Josef W. Wohinz wurde vom Joanneumsverein, Mag. Eleonore Steinbauer aus Stainz, Univ.-Prof. Dr. Wolf Rauch wurde als Vertreter der „kulturgeschichtliche Sammlung“ und Dipl.-Ing. Karl Glawischnig vom Verein des Schlosses Trautenfels nominiert. Über Betreiben der Landesmuseum-Joanneum-Gesellschaft gehören dem Kuratorium Christine Frisinghelli, Clarissa Mayer-Heinisch und der Künstler Ferdinand Penker an. Ferner wurden Dr. Gerta Göttl aus Brodingberg und Dr. Peter Grabensberger, der Leiter des Kulturamtes der Stadt Graz, ins Kuratorium des Landesmuseums Joanneum erstmals aufgenommen.
Es gelten folgende Grundsätze: Das Amt des Kurators ist Ehrenamt. Das Kuratorium wird für die Dauer von fünf Jahren bestellt und hat keine zahlenmäßige Beschränkung. Die Funktionsperiode dauert bis 31. Dezember 2008.
KULTUR: Landeskulturbeirat bestellt
Zur Beratung der Steiermärkischen Landesregierung bei der Entscheidung über Kulturförderungen wird der Landeskulturbeirat eingesetzt. Über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic nominierte die Steiermärkische Landesregierung die Mitglieder des Landeskulturbeirates für den Zeitraum 2004 bis 2008. Dem Landeskulturbeirat gehören 15 Persönlichkeiten an, die in verschiedensten Organisationen aktiv sind.
JUGEND: Sanierung des Jugendgästehauses Schladming
In der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag hat Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder einen Antrag zur Sanierung des Jugendsporthauses Schladming eingebracht. Die Jugendlandesrätin bezeichnete in ihrem Antrag die Sanierung dieser Einrichtung nach dem rund 30-jährigen Betrieb als unbedingt erforderlich. Dafür hat die Steiermärkische Landesregierung acht Millionen Euro freigegeben. Im nunmehrigen Jugendsporthaus, dem ehemaligen Landessportschülerheim Schladming werden 170 Schüler betreut, die die verschiedenen Sportschulen in Schladming besuchen. Zu den ehemaligen Gästen des Jugendsporthauses Schladming gehören die Skiweltcupsieger Petra Kronberger, Alexandra Meißnitzer, Hermann Maier und Abfahrtsolympiasieger Fritz Strobl.
SCHULE: Bilanz über schulische Integration
Ausgehend von einem Landtagsantrag legte Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder eine Bilanz zum Thema schulische Integration in der Steiermark vor: Die erste Integrationsklasse wurde 1985 an der Volksschule Kalsdorf mit fünf Kindern geschaffen. Im Schuljahr 2003/2004 besuchen 3.066 Kinder mit Behinderungen eine sogenannte „inklusive Klasse“. Damit haben von der ersten bis zur neunten Schulstufe 82 Prozent aller Schüler mit Behinderungen die Möglichkeit, gemeinsam mit den anderen Kindern unterrichtet zu werden. Der Integrationsgrad in den Volksschulen beträgt sogar 98,3 Prozent. Im Sinne dieses Landtagsantrages informierte die Schullandesrätin ihre Regierungskollegen über die eingeleiteten Maßnahmen, die die Integration behinderter Schüler weiter verbessern sollen. Dazu gehören Elterninformationsabende, juristische, pädagogische, psychologische Beratung, spezifische Workshops und vieles mehr. Dieser Regierungsbeschluss wird nun im Steiermärkischen Landtag eingebracht.
ARBEIT: Qualifizierungs- und Beschäftigungsoffensive
Im Mittelpunkt der von der Steiermärkischen Landesregierung heuer forcierten Maßnahmen zur Schaffung und zur Sicherung von Arbeitsplätzen steht heuer das Förderungsprogramm „Qualifizierung mit Zukunft“. 294 Unternehmen, in denen rund 23.000 Mitarbeiter beschäftigt sind, beteiligten sich an diesem Förderungsprogramm. Das geht aus dem von Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl vorgelegten aktuellen Arbeitsförderungsbericht hervor. 11.300 steirische Arbeitnehmer verbesserten damit bisher ihre berufliche Qualifikation. Die Förderungen des Landes und der EU betrugen 15,7 Millionen Euro. In einer Befragung erklärten 92 Prozent der Teilnehmer, sie leisteten mit dieser zusätzlichen Ausbildung einen Beitrag zur Sicherung ihres Arbeitsplatzes. 86 Prozent meinten, sie hätten nach dieser verbesserten beruflichen Qualifizierung bessere Chancen am Arbeitsmarkt. Dieser Arbeitsförderungsbericht wird im Steiermärkischen Landtag eingebracht.
LANDESSCHAU 2004: Vorbereitung für
„Die Römer“ laufen auf Hochtouren
Die Landesausstellung 2003 „Mythos Pferd“ schloss am 2. November die Pforten. Mehr als 260.000 Besucher hatten sich für das Thema der Landesschau 2003 interessiert. Im Mittelpunkt dieser Schau standen die Entwicklung des Pferdes, insbesondere seine Beziehung zum und seine Bedeutung für den Menschen. Derzeit laufen bereits die Vorbereitungen zur Landesausstellung 2004 auf Hochtouren. Wissenswertes über „Die Römer“ wird von Mai bis Oktober 2004 im Schloss Seggau und im Schloss Retzhof gezeigt werden. Am vergangenen Wochenende unterzeichnete Landeshauptmann Waltraud Klasnic einen Kooperationsvertrag mit der slowenischen Kulturministerin Dr. Andreja Rihter. Nach einem Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic hat die Steiermärkische Landesregierung dem Abschluss der Miet- beziehungsweise Pachtverträge mit der Diözese Graz-Seckau zur Nutzung der beiden Höfe auf Schloss Seggau zugestimmt
UMWELT: Neues Verfahren zum Abbau von Emulsionen
Der umweltschonende Abbau von Emulsionsrückständen ist für die Techniker oft mit großem Aufwand verbunden. Emulsionen sind Öl-Wasser-Gemische, die beispielsweise zur Herstellung von Toilettartikel dienen. An der Montanuniversität Leoben wird ein neues Entsorgungsverfahren mit Diamantelektroden entwickelt. Das Land Steiermark beschloss dieses Programm mit 20.000 Euro zu fördern nach einem gemeinsamen Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl und Umweltlandesrat Johann Seitinger. Die Gesamtkosten betragen 89.000 Euro.
Graz, am 17. November 2003