Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 19. Jänner 2004
Restaurierung der Admonter Stiftsbibliothek
Das 1074 gegründete Benediktinerstift Admont ist das älteste steirische Kloster. Zu den Besonderheiten gehört der barocke Bibliotheksaal mit 160.000 Büchern sowie das im Juni 2003 wieder eröffnete kunsthistorische Privatmuseum. Wie aus einem von Landeshauptmann Waltraud Klasnic zur Beschlussfassung vorgelegten Antrag hervorgeht, wird nun die Restaurierung des Buchbestandes in Angriff genommen. Die Kosten werden zu gleichen Teilen von der EU und dem Land Steiermark übernommen, aus dem Kulturbudget wurde eine Förderung in der Höhe von 300.000 Euro freigegeben. Die Admonter Bibliothek ist ein historisches Monument der Buchkultur, deren Bedeutung den regionalen Raum weit übersteigt. Andererseits bietet sie aber ebenso wertvolles und umfassendes Quellenmaterial zur Geschichte des Umlandes. Der gesamte Bücherbestand umfasst an die 200.000 Bände. Den kostbarsten Schatz bilden dabei die mehr als 1.400 Handschriften, deren Ursprung bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht sowie die 530 Inkunabeln, besonders wertvolle Frühdrucke. Viele dieser wertvollen historischen Dokumente werden im Admonter Stiftsmuseum gezeigt, das eine 3.600 Quadratmeter große Ausstellungsfläche auf drei Etagen aufweist.
LOKALVERBOT: Schutz für Ausländer vor Willkür
Ausgehend von einem Landtagsantrag spricht sich Landeshauptmann Waltraud Klasnic in einem Brief an Bundesminister Dr. Martin Bartenstein für einen verbesserten Schutz von Ausländern vor rassischer oder ethnischer Diskriminierung aus. Bekanntlich hatten Grazer Gastwirte in den letzten Monaten mehrfach Ausländern ein Lokalverbot ohne sachliche Begründung erteilt. In diesem Brief weist LH Klasnic auf den Vorschlag des Landtages hin, Gastwirten künftig die Gewerbeberechtigung zu entziehen, wenn sie Ausländern wiederholt den Zutritt ohne sachliche Begründung verweigert haben sollten. Den Landtagsbeschluss wurde von Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl eingebracht.
SOZIALES: Neue Akademie für Heimhelfer-Ausbildung
An der Akademie für Berufs- und Erwachsenenbildung Knittelfeld sollen künftig Pflegekräfte eine qualifizierte Ausbildung als Heimhelfer erhalten. Diesen Plan hat Landesrat Dr. Kurt Flecker in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag zur Beschlussfassung vorgelegt.
UMWELT: Wassergüteuntersuchungen im Jahr 2004
Über Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl hat die Steiermärkische Landesregierung die Wassergüteuntersuchungen im Jahr 2004 an den ermittelten Bestbieter vergeben. Diesen Auftrag erhielt die ARGE Gewässerschutz, in der heimische Fachleute aus Wien mit deutschen Kollegen zusammenarbeiten. Die Kosten betragen 939.000 Euro und werden zu einem Drittel von der Steiermark und zu zwei Drittel vom Bund übernommen. Der Landesanteil beträgt in absoluten Zahlen 313.000 Euro. Vorgesehen sind vier Grundwasseruntersuchungen an 390 Messstellen sowie eine Fließgewässergüteuntersuchung an 41 Messstellen und 24 Probeentnahmen an einer Messstelle.
BILDUNG: „Erste steirische Kinderuniversität“
Im Studienjahr erhalten ein bis zwei Volksschulklassen monatlich die Gelegenheit die Grazer Karl-Franzens-Universität zu besuchen, um auf spielerische Weise erstmals Kontakt mit Wissenschaft und Forschung zu erhalten. Nach Vorträgen und praktischen Übungen mit Universitätslehrern werden den „Absolventen der Kinderuniversität“ ihre ersten „Universitätszeugnisse“ ausgestellt. Diese Aktion führt die Stabsstelle für Lehrentwicklung in Graz mit der Karl-Franzens-Universität durch. Bildungslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder beantragte die Freigabe einer Förderung in der Höhe von 4.000 Euro.
ARBEIT: „Regionalstiftung für Ältere – Region Süd“
Ältere Arbeitnehmer erhalten über die „Regionalstiftung für Ältere“ die Gelegenheit, ihre berufliche Qualifikation zu verbessern und damit der drohenden Arbeitslosigkeit entgegenzuwirken. Nun können 180 Arbeitnehmer aus den Bezirken Leibnitz, Deutschlandberg und Radkersburg bis zum Jahresende 2007 durch die um die Region Süd erweiterte „Regionalstiftung für Ältere“ ihre beruflichen Qualifikationen durch spezielle Schulungsprogramme verbessern. In der Begründung seines Antrages verwies Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl auf die bisherigen Erfolge. 61 Prozent aller bisherigen Teilnehmer konnten nach einem derartigen Schulungsprogramm wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden. Landerat Dipl.-Ing. Herbert Paierl beantragte die Freigabe von rund 768.000 Euro aus dem Steirischen Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramm.
MUSIKSCHULEN: Evaluierung soll Weiterbestand sichern
Im Vorjahr hatte die Steiermärkische Landesregierung über Antrag von Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder eine Evaluierung der 47 steirischen Musikschulen beschlossen, womit eine positive Weiterentwicklung der Musikschulen sichergestellt werden soll. In dieser Evaluierung ist ein Bundesländervergleich, eine Erhebung der Musikschulen in den unterschiedlichen Schultypen, ein Vergleich der Organisationsstatute, die Überprüfung neuer Organisationsformen und vieles mehr enthalten. Dafür erhält der ermittelte Bestbieter eine Förderung in der Höhe von 108.000 Euro.
HEARING: Neuer KAGes-Geschäftsführer
Nach Behandlung der regulären Tagesordnung stellten sich sechs Kandidaten, die sich um die Führung der Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H. beworben hatten, einem Hearing vor den Mitgliedern der Steiermärkischen Landesregierung und der vom Land eingesetzten Expertenkommission. In der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am 26. Jänner 2004 werden voraussichtlich die beiden neuen Geschäftsführer bestellt.
Graz, am 19. Jänner 2004