Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 8. März 2004
Wissenschaft: "Bildungsatlas Steiermark"
Nach einem Antrag von Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder beschloss die Steiermärkische Landesregierung, Mag. Peter Hochegger soll im Namen des Wirtschaftsförderungsinstitutes Steiermark einen „Bildungsatlas Steiermark“ verfassen. Nach den Plänen der Landesrätin soll der Bildungsatlas umfassende Informationen über alle Aus- und Weiterbildungsformen in der Steiermark bieten. Die Kosten betragen 270.000 Euro und stammen aus dem Jobmaster-Qualifzierungsprogramm.
ADMONT: Plan für Restaurierung der Stiftsbibliothek
Beträchtliche finanzielle Mittel werden heuer vom Land Steiermark und über Förderungen der Europäischen Union in die Restaurierung der Bibliothek des Benediktinerstiftes Admont investiert. Das 1074 gegründete Benediktinerstift Admont ist das älteste steirische Kloster. Die Stiftsbibliothek gilt als großer touristischer Anziehungspunkt und wird jährlich von 100.000 Besuchern frequentiert. Tourismuslandesrat Hermann Schützenhöfer beabsichtigt, die Restaurierung der Stiftsbibliothek Admont aus dem Fremdenverkehrsbudget des Landes zu fördern. Die Subvention beträgt zwei Millionen Euro. Bereits im Jänner stellte die Steiermärkische Landesregierung über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic 600.000 Euro für die Restaurierung des Stifts aus dem Kulturbudget zur Verfügung.. Diese Mittel stammten zu gleichen Teilen aus dem Budget des Landes und der EU.
Die Stiftsbibliothek ist die größte Einrichtung dieser Art in Europa und wird als eines der größten Gesamtkunstwerke des europäischen Spätbarocks bezeichnet. Zu den Besonderheiten gehört der barocke Bibliotheksaal. Der gesamte Bücherbestand umfasst zirka 200.000 Bände. Den kostbarsten Schatz bilden dabei die mehr als 1.400 Handschriften, deren Ursprung bis ins 8. Jahrhundert zurückreicht sowie 530 Inkunabeln.
Das sind besonders wertvolle Frühdrucke. Viele dieser wertvollen historischen Dokumente werden im Admonter Stiftsmuseum gezeigt, das eine 3.600 Quadratmeter große Ausstellungsfläche auf drei Etagen aufweist.
Mit der Beschlussfassung ist in einer der nächsten Sitzungen zu rechnen.
LEHRLINGE: TRIALITY- Förderungsaktion für Begabte
Eine besondere Form der Lehrlingsausbildung stellt das Förderungsprogramm TRIALITY dar, das Wirtschaftslandesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag zur Beschlussfassung vorgelegt hat. Die Adressaten sind begabte Jugendliche, die neben ihrer eigenen Ausbildung im Betrieb und der Berufsschule selbst für die Lehrlingsausbildung gewonnen werden sollen. Das Programm TRIALITY stellt eine Kombination von Lehre, überbetrieblicher Zusatzausbildung und Vorbereitung auf die Berufsreifeprüfung dar. Wie Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl in seinem Antrag ausführte, wird mit TRIALITY der Grundsatzbeschluss vom Oktober 2003 über die gezielte Förderung der Jugendausbildung und Jugendbeschäftigung erfüllt. Dieses Programm stellt eine Ziel 2-Gebiet-Förderungsmaßnahme dar und wird in den Regionen, die nicht unter diese EU-Förderung fallen, aus dem Steirischen Qualifizierungs- und Beschäftigungsprogramm finanziert.
Aus Regionen, die nicht unter dieses EU-Programm fallen, liegen Anträge mit Förderungen für Lehrlinge im Ausmaß von 86.070 Euro vor. Diese Mittel wurden über Antrag von Landesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl in der Sitzung am Montag freigegeben..
RETTUNGDIENST: Hilfe für Wasserrettung
Eine Förderung in der Höhe von 20.000 Euro hat die Steiermärkische Landesregierung über Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic für den Landesverband Steiermark der Österreichischen Wasserrettung freigegeben. Diese Mittel sind für ein neues Einsatzfahrzeug bestimmt und werden über den mit Wirkung vom 1. Jänner 2004 erhöhten „Rettungsschilling“ finanziert. Dieser wurde von 2,25 Euro auf 3,12 Euro angehoben.
Die Basisförderung hatte das Land mit Beschluss vom 2. Februar freigegeben und betrug 36.000 Euro. Wie aus der aktuellen Einsatzbilanz hervorgeht, wurden rund 1.120 aktive Mitglieder jährlich zu 400 Erste Hilfe-Einsätzen gerufen. Die Einsatzkräfte sind in 13 Haupteinsatzleitungen organisiert und erbrachten mehr als 40.000 Einsatzstunden jährlich.
FORSCHUNG: Neue Förderungsrichtlinien
Über Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl nahm die Steiermärkische Landesregierung eine Anpassung der „Richtlinie zur Förderung von nichtbetrieblichen Forschungs-&Entwicklungsprojekten“ vor.
Ausschlaggebend für diese Veränderung ist nach dem Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl die Beteilung der Steiermark an der Nanotechnologie-Offensive des Bundes. Da diese Forschungen in der Startphase hohe Investitionen erforderten, wurde der Wegfall der bisherigen Förderungsobergrenze von 300.000 Euro beschlossen.
Im November des Vorjahres bestimmte die Steiermärkische Landesregierung nach einem gemeinsamen Antrag von Landeshauptmann Waltraud Klasnic, LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl und Wirtschaftslandesrat Dipl.-Ing. Herbert Paierl, die Nanotechnologie zu einem großen steirischen Forschungsschwerpunkt in den nächsten Jahren. 48 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in fünf große Vorhaben mit dem Ziel investiert, die Steiermark als anerkannte Nanotechnologie-Region in Europa zu positionieren.
Die Nanowissenschaften beziehungsweise die Nanotechnologie als Teil davon gelten als große Herausforderung des 21. Jahrhunderts. Die Klassische Technik arbeitet im Millimeterbereich. Bei der Herstellung von Transistoren geht es um Forschungen im Mikrometerbereich. Tausendmal kleiner sind die Größenordnungen, in denen die Nanotechnologen forschen.
Dazu werden unter anderem folgende Projekt forciert: „Nanocoating Zentrum in Leoben“: Schwerpunkt sind Oberflächentechnologien in der Werkstoffforschung. Zentrum für organische Optoelektronik in Weiz: Kleinste Kameras ermöglichen neue diagnostische Verfahren in der Medizin. Nach der in der Sitzung am Montag beschlossenen Anpassung der Förderungsrichtlinie können Landesmittel in der Höhe von 1,8 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Graz, am 8. März 2004