Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. Oktober 2005
"Netzwerk" für Herzschrittmacherpatienten
Neue Methoden in der Nachbehandlung von Patienten mit eingesetztem Herzschrittmacher wird das Land Steiermark nach einem von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl beantragten Beschluss forcieren. Eine 70.000 Euro-Förderung ist für dieses Projekt „Telemedizinisches Vorsorgekonzept für Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher“ bestimmt. Künftig soll diese Patientengruppe bei Nachbetreuungen nicht mehr ausschließlich auf eine Versorgung durch die Klinik angewiesen sein, die den Herzschrittmacher einsetzte. Eine Gruppe engagierter Ärzte und Medizintechniker schlägt vor, ein „steiermarkweites, telemedizinisches Nachsorgenetzwerk“ aufzubauen. Das Konzept sieht vor, landesweit alle Spitäler, Ambulanzen sowie Kardiologen, die sich mit dem Einsatz von Schrittmachern befassen, mit geeigneten Datenleitungen zu verbinden. Dann könnte ein Herzschrittmacher-Patient bei Problemen das nächstgelegene Spital, eine Ambulanz oder einen Kardiologen aufsuchen. Die an dieses Datennetz angeschlossenen Ärzte könnten sich über den betreffenden Patienten exakt informieren und sogleich notwendige Therapien einleiten.
Für den Aufbau eines derartigen Datennetzes unter Einbindung aller relevanter Spitäler und Ambulanzen sind laut LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl zwei Jahre vorgesehen. Die Gesamtkosten betragen voraussichtlich 247.000 Euro.
DRITTE WELT: Neue Hilfsprogramme
Zur Unterstützung 15 neuer Projekte aus dem Bereich Entwicklungszusammenarbeit hat die Steiermärkische Landesregierung rund 174.000 Euro über Antrag von Landesrat Univ.-Prof. DDr. Gerald Schöpfer freigegeben. Gefördert werden unter anderem „FAIRTRADE-Gemeinden“ in der Steiermark. Informationen über den Handel mit Produkten aus den Ländern der Dritten Welt zu einem „Fairen Preis“, der den Aufwendungen der Produzenten tatsächlich entspricht, sollen steiermarkweit forciert werden. Auch Landesdienststellen machten kürzlich auf diese Problematik öffentlich aufmerksam.
Unter dem Titel „Solidarität mit Lateinamerika“ steht der Aufbau einer Wasserversorgung für eine Region in Guatemala. Weitere Projekte betreffen ein Frauen-Gesundheitsvorsorgeprogramm in Senegal, eine Starthilfe für Schulabgänger in Papua Neuguinea und vieles mehr.
Das Land Steiermark fördert seit 1981 verschiedenste Projekte und Initiativen im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit. Über Initiative von Landeshauptmann Waltraud Klasnic standen im Budgetjahr 2003 erstmals rund 219.700 Euro für die Entwicklungszusammenarbeit zur Verfügung. Schwerpunktmäßig werden Maßnahmen zur Armutsbekämpfung, Bildungs- und Infrastrukturprogramm und Initiativen zur Verbesserung der Situation der Frauen unterstützt.
UMWELTSCHUTZ: Förderung für Umweltbildungszentrum
Über Antrag von Landesrat Johann Seitinger wurde in der heutigen Regierungssitzung dem Verein „Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark“ für das Projekt „Schul-Initiative-Nachhaltigkeit im Schuljahr 2005/06“ ein Förderbeitrag in der Höhe von 177.000 Euro zugesprochen.
Seit dem Schuljahr 1996/97 wurde von der ARGE Umwelterziehung Graz das Projekt „Praxisorientierte Umweltbildungsarbeit in Kindergärten und Pflichtschulen“ sehr erfolgreich betreut und bearbeitet. Das „Umwelt-Bildungs-Zentrum Steiermark“ führt die Umweltbildungsarbeit kontinuierlich weiter. Bildung zur Nachhaltigkeit geht mittlerweile weit über eine Wissens- und auch Wertevermittlung hinaus. Die moderne Schule ermöglicht es den Schülerinnen, ihr Wissen in ihrem Lebensumfeld aktiv anzuwenden, egal ob dies die Schule selbst oder die Gemeinde ist. So werden sie in die Gestaltung ihres Lebensraumes aktiv eingebunden – unter Berücksichtigung des örtlichen sozialen Gefüges, den lokalen Umweltgegebenheiten und wirtschaftlichen Bedingungen.
Aufbauend auf mehrjährigen Erfahrungen mit einzelnen Schulprojekten zu Agenda-Themen und anderen Programmen für Schulen im Bereich „Bildung für Nachhaltigkeit“ werden die Aktivitäten im Schuljahr 2005/2006 ausgebaut und an den Landesabfallwirtschaftsplan Steiermark angepasst. Dem Land Steiermark bietet sich durch dieses Projekt weiter die Möglichkeit, vermehrt nachhaltige Bildungsansätze direkt in die Schulen zu bringen.
STRAßENBAU: Zwei A2-Abschnitte werden saniert
Über Antrag von LH-Stellvertreter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl gab die Steiermärkische Landesregierung 112.000 Euro für die Planungsarbeiten zur Sanierung von zwei Abschnitten der Südautobahn A2 in der Sitzung am Montag frei. Das betrifft den Abschnitt „Hartberg-Waltersdorf“ im Frühjahr 2006 sowie das Teilstück „Gleisdorf/West bis Graz/Ost (Abfahrt Raaba)“ im Herbst nächsten Jahres. Im Raum Graz werden auch die Leitungen für die Notrufanlagen erneuert.
JUGENDFÖRDERUNG: Kampf dem Alkoholmissbrauch
Zur Unterstützung elf verschiedener Jugendförderungsprojekte beantragte Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder die Freigabe von 245.000 Euro. Dazu zählt beispielsweise die Arbeit des Vereins „Kontra Alkoholmissbrauch“ mit dem Projekt „Sei keine Flasche“. Dieser Verein erhält eine Förderung in der Höhe von 40.000 Euro. Für Maßnahmen zum Abbau der Barrieren zwischen Generationen erhält eine Institution 50.000 Euro.
Graz, am 17. Oktober 2005
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