Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 26. Juni 2006
SICHERHEIT: Hubschrauberrettungsdienst
Zur Finanzierung des Hubschrauberrettungsdienstes in Graz-Thalerhof und Niederöblarn hat die Steiermärkische Landesregierung nach einem über Antrag von Landeshauptmann Mag. Franz Voves gefassten Beschluss 314.640 Euro freigegeben. Das Land übernimmt die Personalkosten der Ärzte, die für diese Einsätze in Graz-Thalerhof und Niederöblarn angefordert werden. Die Mediziner gehören dem Universitätsklinikum Graz beziehungsweise dem Landeskrankenhauses Rottenmann an. Weiters finanziert das Land die für derartige Notfalleinsätze benötigte ärztliche Ausrüstung sowie den Medikamentenbedarf.
Nach Ansicht von Sicherheitsfachleuten und Notfallmedizinern besteht in der Steiermark ein flächendeckender Notarztrettungsdienst. An 23 Notarztstützpunkten sowie an den Flugrettungseinsatzzentralen in Graz-Thalerhof und Niederöblarn steht rund um die Uhr geschultes Personal bereit, um Patienten und Unfallopfer auf raschestem Weg ins nächstgelegene Krankenhaus einliefern zu können.
WISSENSCHAFT: „Nanotechnik“- Demonstrationsanlage
In Weiz wird die „NanoTecCenter“-Gesellschaft eine Pilot- und Demonstrationsanlage für den Aufbau von Forschungen in den Sparten Organische Optoelektronik und Sensorik errichten. Nach den Vorstellungen der Betreiber soll ein in Österreich weit sichtbares Zentrum für Forschung und Entwicklung (F&E) in den Sparten Organische Optoelektronik und Sensorik entstehen. Dieses Forschungsvorhaben wird von der Europäischen Union und der Steiermark über Initiative von Wissenschaftslandesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder unterstützt. Die Gesamtförderung beträgt 2,25 Millionen Euro. In der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag erfolgte die Freigabe der Landesförderung von 750.000 Euro.
Gesellschafter der „NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft mbH (NTC Wie GmbH)“ sind die Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH und die Technische Universität Graz. Schwerpunkt ist, wie bereits angeführt, die Forschung in den Sparten „Organische Optoelektronik“ und „Sensorik“ in Blickrichtung Nanotechnologie.
„Optoelektronik“ umfasst im weitesten Sinne alle Produkte und Verfahren, die die Umwandlung von elektronisch erzeugten Daten und Energien in Lichtemission ermöglichen und umgekehrt. Wie aus einschlägigen Publikationen hervorgeht, gelangen zunehmend organische Materialien zum Einsatz. Unter dem Begriff „Sensorik (sensere = fühlen)“ werden alle Bestandteile eines Systems zusammengefasst, die der Wahrnehmung dienen.
Die Nanowissenschaften beziehungsweise die Nanotechnologie als Teil davon gelten als große Herausforderung des 21. Jahrhundert. Die Klassische Technik arbeitet im Millimeterbereich; bei der Herstellung von Transistoren geht es um Forschungen im Mikrometerbereich. Tausendmal kleiner sind die Größenordnungen, in denen die Nanotechnologen forschen. Nanowissenschafter leiten ihren Namen von „Nano“ ab, dem griechischen Wort für Zwerg. Nanowissenschafter und Nanotechnologen untersuchen die kleinsten Teile von Atomen und Molekülen und dringen dabei in bislang unbekannte Größenordnungen vor. Diese Tätigkeit lässt sich mit der Aufspaltung eines Haars in 50.000 Teile vergleichen. Es entstehen molekulare Bausteine, die zu vollkommen neuen Werkstoffen mit maßgeschneiderten Eigenschaften verwandelt werden können.
SOZIALES: Sieben neue Kinderbetreuungseinrichtungen
Für Neu- sowie Umbauten von Kindergärten hat die Steiermärkische Landesregierung über Antrag von Landesrätin Dr. Bettina Vollath rund 969.000 Euro freigegeben. Es handelt sich um die im Interesse des Landes gelegene raschest mögliche Fertigstellung neuer Kindergärten, deren Betreiber zusätzliche Betreuungseinrichtungen zur Verfügung stellen werden, die Kosten jedoch nicht allein aufbringen können.
Gefördert werden der Bau sieben neuer Kinderbetreuungseinrichtungen sowie etliche Ausbauprogramme, deren Bau großteils bereits in Angriff genommen wurde. Insgesamt sind die Subventionen für 21 öffentliche und acht private Kindergarten-Projekte bestimmt. Ein neuer Gemeinde-Kindergarten befindet sich in Graz-Murfeld, ein neues Kinderhaus in Kirchberg a.d.Raab. Das ist eine Betreuungseinrichtung für Mädchen und Buben im Kindergarten- und Pflichtschulalter. In Fohnsdorf und Voitsberg entstehen neue Kinderhorte der Gemeinden. In Raaba wird ein neuer Privat-Kindergarten gefördert, in Graz zwei neue private Kinderkrippen.
Für den Neu-, Aus- und Umbau von Kindergärten sind im Landesbudget 2006 insgesamt 2,9 Millionen Euro budgetiert.
SPORT: „Games 2006“ - Special Olympics Sommerspiele
„Games 2006“ ist heuer die größte Behindertensportveranstaltung Mitteleuropas und wird von 22. Juni bis 27. Juni 2006 in Kapfenberg ausgetragen. Für die Durchführung der Wettkämpfe in 15 Disziplinen, an denen sich rund 1.500 Athleten aus 18 europäischen Staaten beteiligen, stellt das Land Steiermark 35.000 Euro zur Verfügung. Die Freigabe dieser Förderungsmittel aus dem Sozialressort beschloss die Steiermärkische Landesregierung nach einem Antrag von Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker.
KULTUR: Planungen für „Museumsquadranten“
Voll im Gang sind die Vorbereitungen zum Bau des „Museumsquadranten“ des Landesmuseums Joanneum. Zur Finanzierung archäologischer Untersuchungen, einer Architektur-Masterplanstudie inklusive eines Wettbewerbs sowie des Vergabeverfahrens steht nach einem über Antrag von Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Kurt Flecker gefassten Beschluss ein Höchstbetrag von 500.000 Euro zur Verfügung.
Das Projekt „Museumsquadrant“ stellt eine umfassende bauliche Neugestaltung des Landesmuseums Joanneum und der Landesbibliothek dar. Die Fertigstellung des „Museumsquadranten“ ist im Jahr 2011 vorgesehen.
Im Mittelpunkt des Masterplans für das Projekt „Museumsquadrant“ werden neuartige Verbindungen der Joanneumsgebäude und der Landesbibliothek geschaffen. Beim Park zwischen den Gebäuden ist ein mehrgeschossiger Tiefenspeicher als dringend benötigter Speicherraum für wertvolle steirische Kulturgüter vorgesehen.
Für das Projekt „Museumsquadrant“ stehen Landesmittel bis zu einem Höchstbetrag von 48 Millionen Euro in 25 Jahresraten zur Verfügung.
Graz, am 26. Juni 2006
Für Rückfragen steht Ihnen als Verfasser bzw. Bearbeiter dieser Information Dr. Kurt Fröhlich unter Tel.: (0316) 877-3881, Fax: (0316) 877-3188 E-Mail: kurt.froehlich@stmk.gv.at zur Verfügung