Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 27.11.2006
Aufbau einer „Mittelstandsanleihe Steiermark“
Nach den Plänen der Landesräte Dr. Christian Buchmann und Ing. Manfred Wegscheider sollen Investoren künftig nicht nur Anleihen größerer Unternehmen zeichnen können. Über eine „Mittelstandsanleihe Steiermark“ ist geplant, auch Klein- und Mittelbetrieben den Zugang zu diesem Finanzierungsmodell zu schaffen.
Der Fokus wird dabei auf steirische Vorzeige-Unternehmen gerichtet, die im Bereich „Erneuerbare Energien“ einen internationalen Know-how-Vorsprung aufweisen können und nun zu internationalen Marktführern avancieren wollen.
Unternehmensanleihen gelten in der Wirtschaft zunehmend als neue, interessante Finanzierungsform und Alternative zur klassischen Fremdfinanzierung über ein Darlehen sowie zur Kapitalaufstockung durch Aktienausgabe. Letztere führt zu neuen Eigentümern im Unternehmen. Bei Ausgabe von Unternehmensanleihen dagegen erhält der Geldanleger kein Stimmrecht. Der Unternehmer vergrößert mit diesem Kapital seinen Finanzierungsspielraum, ohne zusätzliche Sicherheiten wie bei einer Kreditaufnahme bieten zu müssen. Über eine Unternehmensanleihe erhält das Unternehmen langfristig Kapital, das nach Ende einer fünf bis achtjährigen Laufzeit verzinst den Anleihe-Zeichnern zurückerstattet wird. Bisherige Unternehmensanleihen hatten ein Ausgabevolumen von fünf bis 45 Millionen Euro bei einem Jahresumsatz der Unternehmen von 40 bis 500 Millionen Euro.
Landesrat Buchmann bezeichnet die „Mittelstandanleihe Steiermark“ als Umsetzung der vom Landtag im September beschlossenen „Wirtschaftsstrategie 2006 – 2010“; die Entwicklung innovativer Finanzierungsmaßnahmen. Über Antrag des Wirtschaftslandesrates fasste die Steiermärkische Landesregierung den Grundsatzbeschluss, eine „Mittelstandsanleihe Steiermark“ in Verhandlungen mit den Banken, dem Wirtschaftsministerium sowie der „Austria Wirtschaftsservice GmbH (ASWG)“ einzurichten. Die Verhandlungen wird die „Steirische Beteiligungsfinanzierungs GesmbH (StBFG)“ führen.
Das Gesamtvolumen für Anleihezeichner soll 180 Millionen Euro in drei Tranchen betragen. Unternehmer, die eine „Mittelstandsanleihe“ aufnehmen, könnten dann eine Kapitalzufuhr von drei bis 20 Millionen Euro bekommen.
TIERPARK HERBERSTEIN: Neue Geschäftsführerin
Am 1. Jänner 2007 wird Doris Wolkner-Steinberger die Geschäftführung der „Steirischen Landestiergarten GmbH“, des Tierparks Herberstein übernehmen. Sie erhielt einen Dreijahresvertrag. Das beschloss die Steiermärkische Landesregierung nach einem Antrag von Landeshauptmann-Stv. Hermann Schützenhöfer.
In der Begründung des Antrages verwies der Landestourismusreferent vor allem auf die einstimmige Empfehlung der Kommission. Nach einer Vorauswahl aller 32 Bewerbungen stellten sich insgesamt sechs Kandidaten einem Bewerbungsgespräch. Nach Ansicht der Bewerbungskommission wies Wolkner-Steinberger die besten Voraussetzungen auf. Sie besitzt auf eine kaufmännische Ausbildung sowie eine fachspezifische Berufserfahrung. Von 2002 bis März dieses Jahres leitete sie den Tier- Erlebnispark Elfenberg Mautern. Außerdem ist Doris Wolkner-Steinberger ausgebildete Tierpflegerin und verfügt über eine Gastgewerbekonzession. Nach dem Hearing attestierte die Kommission Wolkner-Steinberger ein umfassendes Wissen über den Tierpark, ein klares Konzept sowie innovative Ideen zur Übernahme der neuen Aufgabe.
Zur Kontrolle der Geschäfte der neuen Tiergarten-Gesellschaft setzte die Steiermärkische Landesregierung einen sechsköpfigen Aufsichtsrat ein.
ARBEIT: Winterbauoffensive 2007
Mit Förderungen der Steiermärkischen Landesregierung in der Höhe einer Million Euro sollen Bauinvestitionen vorgezogen werden, um die saisonalbedingte hohe Arbeitslosigkeit in der Baubranche im Winter 2007 zu senken. Die Grundzüge der Förderungsaktion „Winterbauoffensive 2007“ legte Wirtschaftslandesrat Dr. Christian Buchmann in der Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung am Montag zur Beschlussfassung vor.
Investoren können um Förderungen für ihre Bauvorhaben nach der Winterbauoffensive 2007 bis zum 20. Dezember 2006 ansuchen. Die Vorreihung der eingereichten Projekte nimmt die „Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten“ vor. Die definitive Entscheidung und die endgültige Reihung der Projekte, die der Steiermärkischen Landesregierung zur Förderung vorgeschlagen werden, nimmt das sozialpartnerschaftlich besetzte „KonjunkturForum Bau“ vor. Die Unterstützung beträgt 20 Prozent der Baumaßnahmen, maximal jedoch 50.000 Euro im Zeitraum Jänner bis Mai 2007. Folgende Kriterien bestimmten die „Winterbauoffensive 2007“:
* Senkung der Arbeitslosigkeit am Bau in den Wintermonaten.
* Investitionsanreiz für Neubauten – besonderes Augenmerk auf Innovationsgrad des Projektes
* Erhöhung der Zahl der Arbeitsplätze und Lehrlingsausbildungsplätze (Vergleichszahlen 2006 werden
zur Bewertung herangezogen)
* Einbindung von Gemeinden, die sich mit dem Bau von Kinderbetreuungseinrichtungen beteiligen.
Abschließend verwies Landesrat Buchmann auf die Bilanz der 1996 initiierten Winterbauoffensive: Die Förderungen von 500 Bauprojekten im Gesamtwert von 346 Millionen Euro betrugen 32 Millionen Euro. Damit erhielten 7600 Menschen einen Arbeitsplatz am Bau.
Graz, am 27. November 2006
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