Aktuelle Beschlüsse der Steiermärkischen Landesregierung vom 18.12.2006
Digitales steirisches Zeitungsarchiv
Nach Klärung juristischer Fragen sind die Voraussetzungen gegeben, nächstes Jahr im Landesarchiv mit den Arbeiten zum Aufbau eines digitalen steirischen Zeitungsarchivs zu beginnen. Die Kosten zur Erfassung von rund drei Millionen Zeitungsseiten mit modernen technischen Mitteln betragen rund 396.000 Euro. Dokumentiert werden Seiten aus sieben steirischen Tages- und Wochenzeitungen von 1865 bis 2005. Das geht aus einem Bericht hervor, den Landeshauptmann Mag. Franz Voves in der letzten Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung in diesem Jahr eingebracht hat.
Die Verantwortlichen im Steiermärkischen Landesarchiv werden Verträge mit den Medieninhabern noch erscheinender Zeitungen abschließen, die erforderliche Hard- und Software-Technik in Absprache mit der EDV-Abteilung des Landes erwerben. Soweit nötig schließt das Landesarchiv Werk- oder Dienstverträge mit zusätzlich erforderlichen Mitarbeitern ab. Bestehen keine urheberrechtlichen Beschränkungen, werden bearbeitete Zeitungen im Landesarchiv nach erfolgter Digitalisierung im Internet zur Verfügung gestellt.
WIRTSCHAFT: Steiermark–Rating „AA+“ bestätigt
Steiermarks Wirtschaft wurde heuer wiederum von „Standard & Poor´s“ untersucht, einer der weltweit renommiertesten Agenturen für die Bonitätsprüfung von Unternehmen. Die Bewertung fiel mit „AA+ plus“ absolut zufrieden stellend aus, den Ausblick der steirischen Wirtschaft beurteilt „Standard & Poor´s“ als „stabil“. Für Wirtschafts- und Finanzlandesrat Dr. Christian Buchmann spiegelt „diese Wertung die gute Lage der steirischen Wirtschaft wieder und anerkennt deren überdurchschnittliche Wachstumsraten. Den stabilen Ausblick, den uns die Rating-Agentur attestiert, verdanken wir der Erwartung, dass die Steiermark mittelfristig zu ausgeglichenen Budgets zurückkehrt.“ Landesrat Buchmann hält am Ziel fest, bis zum Jahr 2010 mit „AAA“ die beste Bewertung zu erzielen. Dies sei nur bei einem ausgeglichenen Landesbudget möglich, das nur bei einer strukturellen Lösung der jährlichen Defizite im Spitalswesen gelingen könne.
MEDIZIN: Landesmillionen für Ordensspitäler
Zur Finanzierung wesentlicher Investitionen und zur teilweisen Abdeckung von Betriebsabgängen stellt die Steiermärkische Landesregierung den steirischen Ordensspitälern rund 12,7 Millionen Euro zur Verfügung. Damit werden vor allem neue Therapieeinrichtungen finanziert und das Behandlungsangebot etlicher Ordensspitäler entscheidend verbessert, erklärte Gesundheitslandesrat Mag. Helmut Hirt in seinem Antrag.
Für die Errichtung einer Gehörlosenambulanz am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Grazer Marschallgasse sind 348.000 Euro bestimmt. Das Marienkrankenhaus in Vorau erhält 518.000 Euro zum Bau einer Station für Akut-Geriatrie und Remobilisation. 250.000 Euro sind für die Drogentherapiestation in Graz-Kainbach bestimmt. Investitionsbeiträge von 500.000 Euro entfallen auf das Krankenhaus der Elisabethinen in Graz. Zur Finanzierung weiterer Ausbauprogramme erhält das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in der Grazer Marschallgasse rund 400.000 Euro, die Psychsomatische Modellklinik des „Gesundsparks Ausseerland“ 80.000 Euro.
Zur teilweisen Abdeckung von Betriebsabgängen hat die Steiermärkische Landesregierung die Freigabe von 10,5 Millionen Euro beschlossen. Landesrat Hirt stuft das laufende Budgetjahr als Übergangsjahr ein. 2007 sollen mittelfristige Finanzierungsverträge zwischen dem Land und den Privatspitalserhaltern abgeschlossen werden. Diese Vereinbarungen werden auf den Leistungen aufbauen, die die Privatspitäler nach dem System der leistungsorientierten Spitalsfinanzierung erbringen.
Die Krankenhäuser der Barmherzigen Brüder in Graz-Eggenberg und in der Grazer Marschallgasse erhalten 1,5 Millionen- beziehungsweise 1,4 Millionen Euro. Dem Vorauer Marienkrankenhaus stellt das Land 1,6 Millionen Euro, dem Krankenhaus der Elisabethinen in Graz zirka 200.000 Euro zur Verfügung. Die Zuschüsse für das Diakonissenkrankenhaus Schladming betragen 1,9 Millionen Euro, für die Drogentherapiestation in Kainbach bei Graz 200.000 Euro. Die Psychsomatische Modellklinik des „Gesundsparks Ausseerland“ erhält 420.000 Euro. Für das Geratrische Gesundheitszentrum der Stadt Graz sind 691.000 Euro vorgesehen.
ZUKUNFTSFONDS: Zeichen für steirische Kompetenzen
48 unterschiedliche Forschungsvorhaben fördert die Steiermärkische Landesregierung heuer aus dem „Zukunftsfonds Steiermark“ mit 3,7 Millionen Euro. Die Freigabe dieser Mittel wurde über Antrag von Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder am Montag in der letzten Sitzung der Steiermärkischen Landesregierung in diesem Jahr beschlossen. Ingesamt haben heuer die Antragsteller 200 Forschungsvorhaben eingereicht und um Unterstützung nach „Zukunftsfonds Steiermark“ angesucht.
Diesmal fiel nach Ansicht von Landesrätin Edlinger-Ploder die Auswahl auf Projekte, die sich durch Unterschiedlichkeit und Vielfalt auszeichneten. Gefördert wurden unter anderem „Zotters neue Schokoladewelten“ sowie eine „neue Optimierungsmethode für die Strukturmechanik“. Landesrätin Edlinger sprach von einem schönen Zeichen für die zahlreichen steirischen Kompetenzen.
Im Mai 2001 hat die Steiermärkische Landesregierung den „Zukunftsfonds Steiermark“ zur Förderung besonders innovativer Projekte beschlossen. Ingesamt wurden bisher 24 Millionen Euro zur Unterstützung von 157 Projekten zur Verfügung gestellt.
FORSCHUNG. „Innovationspakt“ mit EU-Unterstützung
Mit der Freigabe von rund 500.000 Euro leistet die Steiermärkische Landesregierung entscheidende Beiträge zur Weiterführung von elf Forschungsprojekten der Montanuniversität Leoben, der Joanneum Research Forschungsgesellschaft und der Fachhochschule Joanneum. Diese Vorhaben im Rahmen der EU-Regionalförderung werden unter dem Titel „Überbetriebliche Forschung & Innovation“ forciert. Im Mittelpunkt des von Landesrätin Mag. Kristina Edlinger-Ploder eingebrachten „Innovationspakts“ stehen technische Forschungsvorhaben in der Sparte Werkstofftechnik. Dazu gehören unter anderem folgende Vorhaben.
An der Joanneum Research werden organische Bauelemente entwickelt, die anstelle des konventionellen Halbleitermaterials Silicium eingesetzt werden sollen. Zu den Projekten des Studiengangs Elektronik an der Fachhochschule Joanneum zählen neuartige Materialien und Technologien zur Entwicklung elektronischer Schaltungen. An der Montanuniversität Leoben werden Computersimulationen von Materialeigenschaften in der Werkstofftechnik weiter forciert. Weiters erfolgt ein „Ausbau der Prüfungsmethoden am Laserzentrum Leoben“.
Graz, am 19. Dezember 2006
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