Magna-Stiftung ist ein Erfolgsmodell
Graz, 07. März 2018
Land Steiermark, AMS und Magna ziehen erfreuliches Resümee
Magna Steyr ist eines der erfolgreichsten Industrieunternehmen der Steiermark mit Tausenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Um den enormen Fachkräftebedarf des Unternehmens und anderer Betriebe im Automotive-Sektor zu decken, wurde 2015 die so genannte Magna-Stiftung vom Sozialressort des Landes, dem Arbeitsmarktservice und Magna Steyr ins Leben gerufen. Nach knapp drei Jahren zogen am Mittwoch Soziallandesrätin Doris Kampus, AMS-Chef Karl-Heinz Snobe und Magna Steyr-Personal-Direktor Hansjörg Tutner ein erfreuliches Resümee. „Die Magna-Stiftung ist ein Erfolgsmodell und Paradebeispiel für eine moderne Arbeitsmarktpolitik im Sinne von arbeitslosen Menschen und Unternehmen mit hohem Mitarbeiterbedarf", betonten die Verantwortlichen bei einem Pressegespräch in Graz.
Vor rund drei Jahren wurde die „Implacementstiftung Automotive Styria", besser bekannt unter dem Begriff „Magna-Stiftung", von einem Konsortium, bestehend aus dem Land Steiermark, dem Arbeitsmarktservice (AMS) und Unternehmen aus der Automobil-Branche ins Leben gerufen. Ziel war es, einerseits den Strukturwandel in der Automobil-Industrie und deren Zulieferbetrieben zu unterstützen und andererseits den Bedarf an qualifizierten Fachkräften zu decken. „Der Strukturwandel wurde bewältigt, der Bedarf an zusätzlichen Fachkräften gedeckt, wobei kein Personal von Klein- und Mittelbetrieben abgeworben wurde. Vielmehr haben wir die Menschen aus der Arbeitslosigkeit und der Mindestsicherung geholt. Wir haben alle unsere Ziele erreicht", fasste Soziallandesrätin Kampus zusammen.
Aus Sicht von Soziallandesrätin Doris Kampus ist die Magna-Stiftung ein beeindruckendes Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit von Politik, Arbeitsmarktservice und Unternehmen. „Wir haben Menschen aus der Arbeitslosigkeit und der Mindestsicherung in Arbeit gebracht. Wir haben ihnen ihre Würde und gesellschaftliche Anerkennung wieder zurückgegeben, aber auch das Sozialsystem entlastet", hob Kampus hervor. „Eine besondere Freude ist es für mich als Landesrätin für Behindertenhilfe, dass auch Menschen mit Behinderung, darunter 13 gehörlose Frauen und Männer, durch die Stiftung einen Arbeitsplatz bei Magna gefunden haben", so Kampus. Weiter haben neun von zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Stiftung ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und einen Arbeitsplatz gefunden. Kampus zeigte sich überzeugt, „dass jeder Cent für die Menschen in der Stiftung gut eingesetzt ist."
Für Magna Steyr sichern die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Stiftung besser qualifiziert und dann ins Unternehmen eingebunden worden sind, die personelle Basis für eine erfolgreiche Zukunft. „In den letzten 14 Monaten hat Magna Steyr in Graz-Thondorf mehr als 3.000 Mitarbeiter neu eingestellt. Knapp 1.700 davon wurden über die Automotive Stiftung Styria qualifiziert. Der Großteil der neuen Mitarbeiter wurde in einer dreimonatigen Ausbildung für die bevorstehenden Tätigkeiten im Betrieb geschult", erläutert Hansjörg Tutner, Global Director für Human Ressources bei Magna Steyr. „Zusätzlich dazu wurden weitere 300 zu Facharbeitern mit Lehrabschlussprüfung ausgebildet. Die Automotive Stiftung Styria hat maßgeblich dazu beigetragen, dass wir unseren Kunden weiter die Qualität liefern können, für die wir bekannt sind und geschätzt werden", so Personal-Direktor Tutner weiter.
AMS-Steiermark-Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe: „Die Region Ost-Österreich ist als Kompetenzregion für den automotiven Bereich anerkannt. Dieses Projekt hat nicht nur wegen seines Umfanges europaweit Aufmerksamkeit ausgelöst. Über mehrere Varianten des Modells Stiftungsausbildung konnte das Arbeitsmarktservice - in Kooperation mit dem Land Steiermark und Magna - knapp 1700 Personen in vergleichsweise kurzer Zeit für die speziellen Bedarfe des Autobauers rekrutieren und qualifizieren. Magna Steyr kooperiert seit seinem Unternehmens-Start in den 1990er-Jahren mit dem AMS. Mit diesem Personalaufbau-Projekt bei Magna bewältigte das Arbeitsmarktservice seinen bisher größten Einzelauftrag in Österreich."
Die Gesamtkosten der Stiftung belaufen sich auf rund 9,2 Millionen Euro, wobei von Unternehmerseite 3,7 Millionen Euro beigesteuert werden, der Rest kommt von Land Steiermark und AMS mit jeweils 2,75 Millionen Euro.