Grundwasserschutzprogramm – guter Kompromiss erzielt!
Nach fast 10-jährigen, zähen Verhandlungen zum Thema Grundwasserschutz wurde ein tragfähiger Kompromiss beschlossen, der sowohl den Interessen der Wasserversorger als auch jenen der Landwirtschaft gerecht wird.
Seit vielen Jahren gibt es in der südlichen Steiermark Probleme mit der Qualität des Grundwassers. Verschiedene Maßnahmen - etwa die Ausweisung von Grundwasserschongebieten, sowie das Aktionsprogramm Nitrat haben zu keiner ausreichenden Verbesserung geführt. Da es um die Wasserversorgung von vielen tausenden Menschen geht, besteht nach wie vor Handlungsbedarf. Dieser Handlungsbedarf besteht auch aufgrund europarechtlicher Vorgaben. Eben deshalb wurde von Grundwasserschutzprogramm Graz bis Bad Radkersburg im Mai 2015 erlassen.
Höchst differierende Zugänge der Wasserversorger einerseits und der Landwirtschaft andererseits schaffte eine überaus schwierige Ausgangslage. Rektor Harald Kainz (TU Graz) wurde ersucht, die Funktion des Koordinators zu übernehmen, Wasserversorger und Landwirtschaftskammer an einen Tisch zu bringen und eine Lösung auszuarbeiten, die den unterschiedlichen Interessenslagen gerecht wird. Für die Landwirtschaft ging es dabei vor allem darum, den Weiterbestand vieler landwirtschaftlicher Betriebe im Acker- und Gemüsebau sowie in der Veredelungsproduktion zu sichern. Über 34 Verhandlungsrunden unter Beteiligung von Sachverständigen und Wissenschaftlern mündeten in den nunmehr vom Obmann der Wasserversorger in der Steiermark Bruno Saurer und dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Steiermark Franz Titschenbacher mit getragenen Kompromiss. Dieser wiederum bildet die Basis für die von Landesrat Anton Lang unterfertigte Verordnung. Lang und Seitinger versicherten überdies, dass - nach einer positiven Beobachtungsphase - auch Nachbesserungen für die Landwirtschaft möglich seien. Die notwendige Planungssicherheit für Wasserversorger und Landwirtschaft ist damit gewährleistet.
Landesrat Hans Seitinger: „Das Ergebnis ist ein hart erarbeiteter Kompromiss, der angesichts der unterschiedlichen Zielsetzungen der Verhandlungspartner einen Handschlag rechtfertigt!"
Landesrat Anton Lang: „Nur gemeinsam können wir die Trinkwasserversorgung von Graz bis Bad Radkersburg für eine Bevölkerungsgruppe von rund 600.000 Steirerinnen und Steirern sichern. Über vernünftige Vorschläge, die unseren Landwirten helfen, war ich und bin selbstverständlich jederzeit bereit, offen zu diskutieren, wobei der Schutz des Grundwassers für mich oberste Priorität hat. Mein ausdrücklicher Dank gilt sämtlichen Beteiligten, allen voran Rektor Harald Kainz sowie Bruno Saurer von den steirischen Wasserversorgern und dem Präsidenten der Landwirtschaftskammer Franz Titschenbacher."