Gelungene Premiere: 1.050 Unternehmer beim WKO-Unternehmertag
Graz, am 05. November 2013 - Im Grazer "messecongress" wurde heute ein starkes Signal fürs steirische Unternehmertum gesetzt: 1.050 Wirtschaftstreibende sind der Einladung der WKO Steiermark zum ersten Unternehmertag gefolgt. „Eine gelungene Premiere, der 2014 auf jeden Fall eine Fortsetzung folgen wird", verspricht WKO Steiermark Präsident Josef Herk. Krönender Höhepunkt war das Impulsreferat des ehemaligen deutschen Finanzministers Theo Waigel mit einem klaren Bekenntnis zu einem starken Europa: "Hier steht viel mehr als eine Währung am Spiel."
Der Grazer „messecongress" stand heute voll und ganz im Zeichen des weiß-grünen Unternehmertums. Kein Wunder, stand doch der erste Unternehmertag der WKO Steiermark auf dem Programm. Insgesamt 1.050 Wirtschaftstreibende quer durch alle Branchen und Regionen folgten der Einladung zum Unternehmertag. Schon um 12 Uhr Mittag starteten hier die ersten von insgesamt 22 Branchentreffs vor Ort. Dazu wurde in Kooperation mit "messecongress graz" eine begleitende Ausstellung mit 30 Business-Dienstleistern organisiert - diese umfasste von Bildungsangeboten bis zu Finanz- und Beratungsdienstleitungen alles, was Unternehmer im wirtschaftlichen Alltag brauchen. „Eine gelungene Premiere, die im nächsten Jahr auf jeden Fall ihre Fortsetzung finden wird", waren sich WKO Steiermark Präsident Josef Herk und die beiden Vizepräsidenten Jürgen Roth und Benedikt Bittmann sowie Direktor Thomas Spann einig.
Theo Waigel über die Zukunft Europas
Highlight des Tages war dann der „Schwerpunkt Europa". Niemand geringerer als der ehemalige deutsche Finanzminister Theo Waigel konnte als Gastreferent gewonnen werden. Im Rahmen seines Vortrags legte Waigel einmal mehr ein klares Bekenntnis zur Notwendigkeit einer starken EU ab: „Europa ist in der Kritik, die Frage lautet: Wohin geht die EU? Wir stehen vor einer neuen Weltwährungsordnung. Schon jetzt wird ein Drittel der weltweiten Währungsreserven in Euro gehalten, dazu wird in den kommenden Jahren die chinesische Währung zur dritten globalen Leitwährung aufsteigen. Bei diesem Spiel können wir nur durch eine Bündelung aller Kräfte, einer gemeinsamen Währung, mitmischen. Wenn da etwas zusammenbricht, ist es mehr als eine Währung", warnte der ehemalige deutsche Finanzminister. Waigel plädierte in seinem Vortrag für die Vereinigten Staaten in Europa, ein Bündnis der "Willigen" für Europa. "Wir dürfen das Erreichte nicht aufs Spiel setzen."
Ein Appell, dem sich Andreas Ittner, Vize-Gouverner der Oesterreichischen Nationalbank und zweiter Gastreferent, inhaltlich voll und ganz anschloss: "Eine exzessive Belastung der Banken kann dem Standort da aber auf jeden Fall schaden. Was die Politik nun entscheiden muss ist: Wie viel Polster lässt sie den Banken? Wir brauchen eine wettbewerbsfähige Wirtschaft und eine stabile Finanzwirtschaft", so Ittner beim Vortrag.
Prominent besetzte Podiumsdiskussion
Starke Worte, die Waigel dann auch im Anschluss im Rahmen einer Podiumsdiskussion noch einmal mit WKO Steiermark Präsident Josef Herk, Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann und dem CEO der Knill Energy Holding GmbH, Christian Knill, hervorhob. Auch Herk bezog in der Causa geeintes Europa klar Stellung: „Wir unterstützen selbstverständlich ein Europa, dessen Gesellschafts- und Wirtschaftssystem sich der sozialen Marktwirtschaft verpflichtet fühlt. Und dieses Bekenntnis ist auch schwarz auf weiß im Grundsatzprogramm der WKO niedergeschrieben. Als Unternehmer ist es unsere Pflicht, das große Ganze zu sehen oder lassen Sie es mich so sagen: Das "gallische Dorf" Steiermark gibt es im internationalen Wettbewerb nicht. Ohne "römisches Reich", sprich Europa, funktioniert unsere Wirtschaft nicht. Aber - und das sage ich genauso deutlich - es muss in dieses Reich auf Augenhöhe kommuniziert werden und da gibt es sicherlich noch Verbesserungsbedarf."